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Ein '''Bach''' ist ein kleines fließendes natürliches Gewässer. Größere [[w:Fließgewässer|Fließgewässer]] bezeichnet man als ''[[w:Fluss|Flüsse]]''. Eine genaue Abgrenzung ist schwierig und hängt vom Kontext ab. So kann z. B. die [[w:Schiffbarkeit|Schiffbarkeit]], der [[w:Abfluss|Abfluss]] (weniger als 20 m³/s)<ref>Christiane Martin, Manfred Eiblmaier (Hrsg.): ''Lexikon der Geowissenschaften''. Bd. 1. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2000, ISBN 3-8274-0299-9, S. 179 [http://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/bach/1325 | Ein '''Bach''' ist ein kleines fließendes natürliches Gewässer. Größere [[w:Fließgewässer|Fließgewässer]] bezeichnet man als ''[[w:Fluss|Flüsse]]''. Eine genaue Abgrenzung ist schwierig und hängt vom Kontext ab. So kann z. B. die [[w:Schiffbarkeit|Schiffbarkeit]], der [[w:Abfluss|Abfluss]] (weniger als 20 m³/s)<ref>Christiane Martin, Manfred Eiblmaier (Hrsg.): ''Lexikon der Geowissenschaften''. Bd. 1. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2000, ISBN 3-8274-0299-9, S. 179. ([http://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/bach/1325 Online])</ref> oder die Breite (weniger als 5 m)<ref>[http://web.archive.org/web/20210417163854/http://www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de/pb/,Lde/3650826_3651464_2304248_2313240?QUERYSTRING=Bach+Breite ''Fließgewässer''.] ''Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum'', Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Baden-Württemberg, Archivlink, abgerufen am 31. August 2024.</ref> als Kriterium herangezogen werden. Auch die durchschnittlich geringere Wassertiefe und der kleinere Gewässerquerschnitt sowie die dadurch bedingten häufigen direkten Wechselbeziehungen zwischen [[w:Wasserkörper|Wasserkörper]], [[w:Gewässersohle|Gewässersohle]], [[w:Ufer|Ufer]] und Ufervegetation grenzen den Charakter des Baches von dem eines Flusses ab.<ref>Richard Pott, Dominique Remy: ''Gewässer des Binnenlandes''. Ulmer Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5644-3.</ref> | ||
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''Bach''<ref name="Grimm-Haus">Eintrag [https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB&lemid=B00011 BACH, m. f. rivus, torrens.] In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: ''Deutsches Wörterbuch.'' Leipzig 1854–1960 (dwb.uni-trier.de)</ref> bildet sich aus althochdeutsch ''pah,'' Plural ''pechî'', mittelhochdeutsch ''bach'', Plural ''beche''. Ortsnamen auf ''-bach'' sind frühestens der hochmittelalterlichen Landnahme, wohl zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert, zuzuordnen, wesentlich spätere Bildungen sind aber häufig. | ''Bach''<ref name="Grimm-Haus">Eintrag [https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB&lemid=B00011 BACH, m. f. rivus, torrens.] In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: ''Deutsches Wörterbuch.'' Leipzig 1854–1960 (dwb.uni-trier.de)</ref> bildet sich aus althochdeutsch ''pah,'' Plural ''pechî'', mittelhochdeutsch ''bach'', Plural ''beche''. Ortsnamen auf ''-bach'' sind frühestens der hochmittelalterlichen Landnahme, wohl zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert, zuzuordnen, wesentlich spätere Bildungen sind aber häufig. | ||
Der alte Begriff Fließ (zu ''fließen'', ''Fluss'') ist noch in Brandenburg und Berlin gebräuchlich, beispielsweise für das [[w:Tegeler Fließ|Tegeler Fließ]], das [[w:Pfefferfließ|Pfefferfließ]] und im [[w:Spreewald|Spreewald]]. In der Börderegion<ref> | Der alte Begriff Fließ (zu ''fließen'', ''Fluss'') ist noch in Brandenburg und Berlin gebräuchlich, beispielsweise für das [[w:Tegeler Fließ|Tegeler Fließ]], das [[w:Pfefferfließ|Pfefferfließ]] und im [[w:Spreewald|Spreewald]]. In der Börderegion<ref>''[http://www.ilek-boerderegion.de/ilek-boerderegion Die Börderregion.]'' In: ''ilek-boerderegion.de.'' Abgerufen am 1. September 2024.</ref> kennt man Fließe heute aber auch als Gräben, die Regenwasser von Feldern ableiten sollen (Drainage). Diese Gewässer trocknen in regenarmen Monaten häufig aus. Zur niederdeutschen Entsprechung siehe Fleet. | ||
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Bäche, wie auch andere Gewässer, werden nach ihrem Nutzen beziehungsweise der Gefahren, die von ihnen für den Menschen ausgehen, als „friedlich“ oder als ''[[w:Wildbach|Wildbach]]'' bezeichnet, wobei für letztere in bewohntem Gebiet Maßnahmen zum [[w:Hochwasserschutz|Hochwasserschutz]] angebracht sind. | Bäche, wie auch andere Gewässer, werden nach ihrem Nutzen beziehungsweise der Gefahren, die von ihnen für den Menschen ausgehen, als „friedlich“ oder als ''[[w:Wildbach|Wildbach]]'' bezeichnet, wobei für letztere in bewohntem Gebiet Maßnahmen zum [[w:Hochwasserschutz|Hochwasserschutz]] angebracht sind. | ||
Das natürliche [[w:Flussbett|Bett]] der Bäche in Mitteleuropa ist durch Eingriffe des Menschen meist stark verändert worden. [[w:Flussbegradigung|Bachbegradigungen]] und die Einleitung von [[w:Schadstoff|Schadstoffen]] haben in [[w:Verdichtungsgebiet|Ballungsgebieten]] zu erheblichen Störungen des natürlichen Verlaufs und zu einer Beeinträchtigung der [[w:Selbstreinigung|Selbstreinigung]]skraft industrienaher Fließgewässer geführt. Auch der [[w:Pestizid|Pestizideinsatz]] und die [[w:Eutrophierung|Überdüngung]] der Felder in Bachnähe durch die vielerorts übliche intensive Landwirtschaft sorgen für erhöhte Schadstoffwerte im Bach.<ref> | Das natürliche [[w:Flussbett|Bett]] der Bäche in Mitteleuropa ist durch Eingriffe des Menschen meist stark verändert worden. [[w:Flussbegradigung|Bachbegradigungen]] und die Einleitung von [[w:Schadstoff|Schadstoffen]] haben in [[w:Verdichtungsgebiet|Ballungsgebieten]] zu erheblichen Störungen des natürlichen Verlaufs und zu einer Beeinträchtigung der [[w:Selbstreinigung|Selbstreinigung]]skraft industrienaher Fließgewässer geführt. Auch der [[w:Pestizid|Pestizideinsatz]] und die [[w:Eutrophierung|Überdüngung]] der Felder in Bachnähe durch die vielerorts übliche intensive Landwirtschaft sorgen für erhöhte Schadstoffwerte im Bach.<ref>[https://www.eawag.ch/de/news-agenda/news-plattform/news/news/anhaltend-hohe-pestizidbelastung-in-kleinen-baechen/ ''Anhaltend hohe Pestizidbelastung in kleinen Bächen''] In: ''ewag.ch''. Artikel vom 4. April 2017, abgerufen am 31. August 2024.</ref> Die Phosphat- und Nitratzufuhr führt zu einem verstärkten Algenwachstum, die Einleitung von Abwässern zu einer Massenvermehrung von Bakterien. | ||
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Nach den Forschungen von [[a:Heinz Grill|Heinz Grill]] beruhigen die Gebirgsbäche, die rieselnd oder tobend den Berg herabkommen, das Nervensystem. Sie tragen ein Geheimnis und eine Heilwirkung in ihrem Wesen: | Nach den Forschungen von [[a:Heinz Grill|Heinz Grill]] beruhigen die Gebirgsbäche, die rieselnd oder tobend den Berg herabkommen, das Nervensystem. Sie tragen ein Geheimnis und eine Heilwirkung in ihrem Wesen: | ||
„Diese Bäche, die im Frühjahr, Sommer wie auch Winter den Berg entlangrauschen, nehmen, so fremdartig dieser Ausdruck auch für unsere Ohren klingen mag, die Dämonie, das Dämonenhafte, das Gespenstische vom Berg hinweg. Der Berg ist in Wirklichkeit zu einem gewissen Grade ein dämonisches Gebilde, eine potentielle Energie oder, wie man es in Sanskrit benennen würde, ein stiller ''[[a:Asuras|asura]]'', der zu einer majestätischen Größe aufgerichtet ist und immerfort auf den Menschen herunterstrahlt. Wären die Gebirgsbäche nicht gegeben, so würde der Berg sein mächtiges Antlitz fast erdrückend auf das Menschenhaupt werfen. In dem feinen, gleichmäßigen Rieseln und Strömen, in dem Tosen und Brüllen von Wasserfällen und in den nahezu wieder verstummenden, hinwegverklingenden Rinnsalen saugt sich ein Gespenstisches und Abgründiges, das vom Berge selbst immerfort Bestand hat, auf und fließt ungesehen in die Tiefe. Durch die Bergbäche, die in vielen Verzweigungen und Armen an den Hängen durch Talgründe, Wiesen und Wälder laufen, reinigt sich in einer gewissen Weise der Berg von seinem dämonischen Antlitz. | :„Diese Bäche, die im Frühjahr, Sommer wie auch Winter den Berg entlangrauschen, nehmen, so fremdartig dieser Ausdruck auch für unsere Ohren klingen mag, die Dämonie, das Dämonenhafte, das Gespenstische vom Berg hinweg. Der Berg ist in Wirklichkeit zu einem gewissen Grade ein dämonisches Gebilde, eine potentielle Energie oder, wie man es in Sanskrit benennen würde, ein stiller ''[[a:Asuras|asura]]'', der zu einer majestätischen Größe aufgerichtet ist und immerfort auf den Menschen herunterstrahlt. Wären die Gebirgsbäche nicht gegeben, so würde der Berg sein mächtiges Antlitz fast erdrückend auf das Menschenhaupt werfen. In dem feinen, gleichmäßigen Rieseln und Strömen, in dem Tosen und Brüllen von Wasserfällen und in den nahezu wieder verstummenden, hinwegverklingenden Rinnsalen saugt sich ein Gespenstisches und Abgründiges, das vom Berge selbst immerfort Bestand hat, auf und fließt ungesehen in die Tiefe. Durch die Bergbäche, die in vielen Verzweigungen und Armen an den Hängen durch Talgründe, Wiesen und Wälder laufen, reinigt sich in einer gewissen Weise der Berg von seinem dämonischen Antlitz. | ||
Wer nun als stiller, beschaulicher Wanderer an dem Bergbach Ruhe sucht, wird sicherlich als erstes die Frische des Wassers kosten und sich das Gesicht vom Schweiße säubern. Ganz unbewußt wird sein Herz aber, am Bergbach angekommen, etwas leichter durchatmen als an den schroffen Wiesenhängen und Flanken. Insgeheim spürt der Wanderer an den Bächen und rieselnden Wassern den kühlenden Reinigungsvorgang, den der Berg selbst in seiner Feuerglut gewähren läßt. So ist es für den, der sich eine Rast gönnt und ganz besonders jene Gedanken, die hier gesprochen sind, in die Erinnerung ruft, eine heilsame Reinigung und Erholung, denn er spürt dabei die Wesensnatur, die in der Schöpfung selbst als Geheimnis angelegt ist.“<ref>Heinz Grill: ''Der Archai und der Weg in die Berge. Eine spirituell-praktische Anleitung in der Ergründung der Wesensnatur des Berges.'' 2. Auflage. Verlag für Schriften von Heinz Grill, Soyen 2002, ISBN 978-3-935925-65-5, S. 67.</ref> | :Wer nun als stiller, beschaulicher Wanderer an dem Bergbach Ruhe sucht, wird sicherlich als erstes die Frische des Wassers kosten und sich das Gesicht vom Schweiße säubern. Ganz unbewußt wird sein Herz aber, am Bergbach angekommen, etwas leichter durchatmen als an den schroffen Wiesenhängen und Flanken. Insgeheim spürt der Wanderer an den Bächen und rieselnden Wassern den kühlenden Reinigungsvorgang, den der Berg selbst in seiner Feuerglut gewähren läßt. So ist es für den, der sich eine Rast gönnt und ganz besonders jene Gedanken, die hier gesprochen sind, in die Erinnerung ruft, eine heilsame Reinigung und Erholung, denn er spürt dabei die Wesensnatur, die in der Schöpfung selbst als Geheimnis angelegt ist.“<ref>Heinz Grill: ''Der Archai und der Weg in die Berge. Eine spirituell-praktische Anleitung in der Ergründung der Wesensnatur des Berges.'' 2. Auflage. Verlag für Schriften von Heinz Grill, Soyen 2002, ISBN 978-3-935925-65-5, S. 67.</ref> | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
Aktuelle Version vom 24. Oktober 2024, 08:49 Uhr
Ein Bach ist ein kleines fließendes natürliches Gewässer. Größere Fließgewässer bezeichnet man als Flüsse. Eine genaue Abgrenzung ist schwierig und hängt vom Kontext ab. So kann z. B. die Schiffbarkeit, der Abfluss (weniger als 20 m³/s)[1] oder die Breite (weniger als 5 m)[2] als Kriterium herangezogen werden. Auch die durchschnittlich geringere Wassertiefe und der kleinere Gewässerquerschnitt sowie die dadurch bedingten häufigen direkten Wechselbeziehungen zwischen Wasserkörper, Gewässersohle, Ufer und Ufervegetation grenzen den Charakter des Baches von dem eines Flusses ab.[3]
Grundlegendes
Bäche sind in der hydrologischen Fachsprache kleine Fließgewässer. Es gibt so genannte perennierende Bäche, die ständig Wasser führen,[4] sowie periodische oder episodische Bäche, die nur zeitweise, zyklisch oder unregelmäßig auftreten, wie zum Beispiel die Steingräben der Muschelkalkgebiete in Thüringen oder andere oberirdische Karstbäche.
Kennzeichnend für den Bach sind die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers, die Temperaturverhältnisse, der Sauerstoffgehalt, die Lichtverhältnisse, die im Bach auftretenden Organismen sowie die Umweltbelastung durch Chemikalien. Weiterhin ist charakteristisch für einen Bach, dass sein Wasserspiegel steigt oder sinkt, im Bach enthaltene Substrate sich verlagern und sich der Lauf des Baches mit der Zeit verändern kann.
Die Strömungsgeschwindigkeit wird durch im Bach befindliche Steine, Totholz und kleinere Inseln, Verengungen, örtliche Vertiefungen oder flachere Bereiche beeinflusst.
In der Gartenbautechnik werden unter gestalterischen Aspekten künstliche Bachläufe angelegt.
Begriffe und Namenkunde
Die Limnologie unterscheidet drei regionale Grundtypen von Bächen, den Gebirgsbach, den Mittelgebirgsbach und den Flachlandbach. Einen fast nie versiegenden, aus Quellen in Wäldern entstehenden Bach bezeichnet man als Waldbach.
Bach[5] bildet sich aus althochdeutsch pah, Plural pechî, mittelhochdeutsch bach, Plural beche. Ortsnamen auf -bach sind frühestens der hochmittelalterlichen Landnahme, wohl zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert, zuzuordnen, wesentlich spätere Bildungen sind aber häufig.
Der alte Begriff Fließ (zu fließen, Fluss) ist noch in Brandenburg und Berlin gebräuchlich, beispielsweise für das Tegeler Fließ, das Pfefferfließ und im Spreewald. In der Börderegion[6] kennt man Fließe heute aber auch als Gräben, die Regenwasser von Feldern ableiten sollen (Drainage). Diese Gewässer trocknen in regenarmen Monaten häufig aus. Zur niederdeutschen Entsprechung siehe Fleet.
Systematik
Die Hydrologie in Verbindung mit der Orografie[7] untersuchen die Formenvielfalt der Fließgewässer und versuchen, gewisse Grundtypen herauszuarbeiten: Blickt man auf die Gesamtstrecke eines Baches, so lassen sich ein Oberlauf, ein Mittellauf und ein Unterlauf unterscheiden. In einem modelltypischen Bachverlauf entsprechen diese Abschnitte den drei Grundformen Gebirgs-, Mittelgebirgs- und Flachlandbach. Bäche zeigen aber naturgemäß einen vielgestaltigen Verlauf, in Kleinformen von der Quellstrecke, über nahezu stehende Abschnitte mit Rückstauzonen und Wasserfällen oder Sumpfabschnitten, Verengungen mit Klammcharakter oder Furten als Flachwasser weit über der Normalbreite, bis hin zu Versickerungen, in denen das Gewässer unter die Erde abtaucht und dort weiterfließt oder sich im Grundwasser verliert.
Gebirgsbach
In Gebirgsbächen herrscht wegen des größeren Gefälles eine stärkere Strömung, was für günstige Sauerstoffverhältnisse, aber auch für eine starke Erosion sorgt. Die Gewässersohle ist sehr steinig. Gebirgsbäche führen viel Geschiebe mit sich. Die im Gebirgsbach vorkommenden Tiere sind gegen Sauerstoffmangel größtenteils sehr empfindlich. Wasserpflanzen kommen so gut wie nicht vor.
Mittelgebirgsbach
In Mittelgebirgsbächen ist das Gefälle und damit auch die Strömung geringer als in Gebirgsbächen. Neben der Erosion kommt es auch zu einer Sedimentation. Kleinere Inseln und Kiesbänke entstehen immer wieder neu an verschiedenen Stellen. Die hier entstehenden mannigfaltigen Kleinräume bieten den verschiedenartigsten Wasserlebewesen eine Lebensgrundlage. Bioindikator (Zeigerart) ist die Bachforelle.
Flachlandbach
In Flachlandbächen ist das Gefälle am geringsten. Das Wasser fließt gemächlich in weiten Mäandern dahin. Sedimentation und Nährstoffreichtum sind recht groß, so dass die Gewässersohle relativ sandig und mit organischem Material durchsetzt ist. Bei geringer Strömung kommen zahlreiche Wasserpflanzen im Bach vor.
Eingriffe des Menschen
Bäche, wie auch andere Gewässer, werden nach ihrem Nutzen beziehungsweise der Gefahren, die von ihnen für den Menschen ausgehen, als „friedlich“ oder als Wildbach bezeichnet, wobei für letztere in bewohntem Gebiet Maßnahmen zum Hochwasserschutz angebracht sind.
Das natürliche Bett der Bäche in Mitteleuropa ist durch Eingriffe des Menschen meist stark verändert worden. Bachbegradigungen und die Einleitung von Schadstoffen haben in Ballungsgebieten zu erheblichen Störungen des natürlichen Verlaufs und zu einer Beeinträchtigung der Selbstreinigungskraft industrienaher Fließgewässer geführt. Auch der Pestizideinsatz und die Überdüngung der Felder in Bachnähe durch die vielerorts übliche intensive Landwirtschaft sorgen für erhöhte Schadstoffwerte im Bach.[8] Die Phosphat- und Nitratzufuhr führt zu einem verstärkten Algenwachstum, die Einleitung von Abwässern zu einer Massenvermehrung von Bakterien.
Künstliche Bachläufe
Das Wort Bachlauf bezeichnet neben dem Verlauf eines natürlichen Baches auch künstlich angelegte Fließgewässer im Gartenbau. Bachläufe werden bei der Gartengestaltung häufig in Verbindung mit Gartenteichen, mitunter auch ohne Einleitung in ein stehendes Gewässer hergestellt. Die Wasserförderung wird durch eine Teichpumpe erzeugt. Der Untergrund des Bachlaufes ist durch Teichfolie abgedichtet, sofern er nicht aus industriell gefertigten Bachlauf-Schalen besteht.
Zitate zu Fluss und Wasser
„Bei einem Fluss ist das Wasser, das man berührt, das letzte von dem, was vorübergeströmt ist, und das erste von dem, was kommt. So ist es auch mit der Gegenwart.“
„Des Menschen Seele gleicht dem Wasser: Vom Himmel kommt es, zum Himmel steigt es, und wieder nieder zur Erde muss es. Ewig wechselnd. Seele des Menschen, wie gleichst du dem Wasser! Schicksal des Menschen, wie gleichst du dem Wind!“
„Nehmen Sie eine solche Erscheinung, wie die ist, die Sie ja genau kennen, auf die ich ja aufmerksam gemacht habe: daß das Wasser sich sehr merkwürdig verhält, daß Eis auf dem Wasser schwimmt, also weniger dicht ist als Wasser, daß es aber, indem es vom festen in den flüssigen Zustand übergeht und seine Temperatur erhöht, sich zusammenzieht, dichter wird. Dadurch nur kann Eis auf Wasser schwimmen. Da haben wir also zwischen 0 und 4 Grad etwas, wo das Wasser sich wiederum entzieht den allgemeinen Vorgängen, die uns sonst bei Temperaturerhöhungen entgegentreten, daß ein Körper dünner und dünner wird durch Erwärmung. Dieses Spatium von 4 Graden, wo das Wasser immer dichter wird, ist sehr lehrreich. Was sehen wir denn in diesem Spatium? Da sehen wir, wie das Wasser kämpft. Es ist als Eis ein fester Körper mit seinen inneren Zusammenhängen, eine Art Individualität. Jetzt soll es selbstlos in den ganzen Bereich der Erde übergehen. Diese Selbstlosigkeit will es sich nicht gleich gefallen lassen. Es kämpft gegen dieses Übergehen in eine ganz andere Sphäre. Solche Dinge müssen durchaus beachtet werden.“
„Wasser, ... Es ist nicht so, dass man dich zum Leben braucht: Du selber bist Leben ... Durch dich kehren uns alle Kräfte zurück, die wir schon verloren gaben. Dank deiner Segnung fließen in uns wieder alle bereits versiegten Quellen der Seele.“
Geistige Bedeutung des Gebirgsbaches
Nach den Forschungen von Heinz Grill beruhigen die Gebirgsbäche, die rieselnd oder tobend den Berg herabkommen, das Nervensystem. Sie tragen ein Geheimnis und eine Heilwirkung in ihrem Wesen:
- „Diese Bäche, die im Frühjahr, Sommer wie auch Winter den Berg entlangrauschen, nehmen, so fremdartig dieser Ausdruck auch für unsere Ohren klingen mag, die Dämonie, das Dämonenhafte, das Gespenstische vom Berg hinweg. Der Berg ist in Wirklichkeit zu einem gewissen Grade ein dämonisches Gebilde, eine potentielle Energie oder, wie man es in Sanskrit benennen würde, ein stiller asura, der zu einer majestätischen Größe aufgerichtet ist und immerfort auf den Menschen herunterstrahlt. Wären die Gebirgsbäche nicht gegeben, so würde der Berg sein mächtiges Antlitz fast erdrückend auf das Menschenhaupt werfen. In dem feinen, gleichmäßigen Rieseln und Strömen, in dem Tosen und Brüllen von Wasserfällen und in den nahezu wieder verstummenden, hinwegverklingenden Rinnsalen saugt sich ein Gespenstisches und Abgründiges, das vom Berge selbst immerfort Bestand hat, auf und fließt ungesehen in die Tiefe. Durch die Bergbäche, die in vielen Verzweigungen und Armen an den Hängen durch Talgründe, Wiesen und Wälder laufen, reinigt sich in einer gewissen Weise der Berg von seinem dämonischen Antlitz.
- Wer nun als stiller, beschaulicher Wanderer an dem Bergbach Ruhe sucht, wird sicherlich als erstes die Frische des Wassers kosten und sich das Gesicht vom Schweiße säubern. Ganz unbewußt wird sein Herz aber, am Bergbach angekommen, etwas leichter durchatmen als an den schroffen Wiesenhängen und Flanken. Insgeheim spürt der Wanderer an den Bächen und rieselnden Wassern den kühlenden Reinigungsvorgang, den der Berg selbst in seiner Feuerglut gewähren läßt. So ist es für den, der sich eine Rast gönnt und ganz besonders jene Gedanken, die hier gesprochen sind, in die Erinnerung ruft, eine heilsame Reinigung und Erholung, denn er spürt dabei die Wesensnatur, die in der Schöpfung selbst als Geheimnis angelegt ist.“[13]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Christiane Martin, Manfred Eiblmaier (Hrsg.): Lexikon der Geowissenschaften. Bd. 1. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2000, ISBN 3-8274-0299-9, S. 179. (Online)
- ↑ Fließgewässer. Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Baden-Württemberg, Archivlink, abgerufen am 31. August 2024.
- ↑ Richard Pott, Dominique Remy: Gewässer des Binnenlandes. Ulmer Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5644-3.
- ↑ Von lateinisch perennis, perenne „das Jahr hindurch dauernd“.
- ↑ Eintrag BACH, m. f. rivus, torrens. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Leipzig 1854–1960 (dwb.uni-trier.de)
- ↑ Die Börderregion. In: ilek-boerderegion.de. Abgerufen am 1. September 2024.
- ↑ Die Orographie (altgriechisch ὄρος oros, deutsch „Berg“ und -graphie = „zeichnen“ oder „schreiben“) ist ein Spezialgebiet innerhalb verschiedener Geowissenschaften und befasst sich mit Höhenstrukturen auf der natürlichen Erdoberfläche, Verlauf und Anordnung von Gebirgen sowie den Fließverhältnissen der Gewässer. (Quelle: Wikipedia)
- ↑ Anhaltend hohe Pestizidbelastung in kleinen Bächen In: ewag.ch. Artikel vom 4. April 2017, abgerufen am 31. August 2024.
- ↑ In: tbr-info.de, abgerufen am 31. August 2024.
- ↑ Johann Wolfgang von Goethe: Gesang der Geister über den Wassern. In: tbr-info.de, abgerufen am 31. August 2024.
- ↑ Rudolf Steiner: Geisteswissenschaflliche Impulse zur Entwickelung der Physik. GA 321. 4. Auflage. Rudolf Steiner Verlag Dornach. 2000, ISBN 3-7274-3210-1, S. 90 f. (online)
- ↑ In: tbr-info.de, abgerufen am 31. August 2024.
- ↑ Heinz Grill: Der Archai und der Weg in die Berge. Eine spirituell-praktische Anleitung in der Ergründung der Wesensnatur des Berges. 2. Auflage. Verlag für Schriften von Heinz Grill, Soyen 2002, ISBN 978-3-935925-65-5, S. 67.
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