Kulturoase: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Begriff '''Kulturoase''' wurde von [[Rudolf Steiner]] (1861–1925), dem Begründer der Anthroposophie, geprägt. Erstmals sprach er über Kulturoasen während des „Landwirtschaftlichen Kurses“, der an Pfingsten 1924 in [[a:Kobierzyce|Koberwitz]] (heute Polen) stattgefunden hat. | Der Begriff '''Kulturoase''' wurde von [[Rudolf Steiner]] (1861–1925), dem Begründer der Anthroposophie, geprägt. Erstmals sprach er über Kulturoasen während des „Landwirtschaftlichen Kurses“, der an Pfingsten 1924 in [[a:Kobierzyce|Koberwitz]] (heute Polen) stattgefunden hat. | ||
Version vom 27. Oktober 2024, 09:15 Uhr
Der Begriff Kulturoase wurde von Rudolf Steiner (1861–1925), dem Begründer der Anthroposophie, geprägt. Erstmals sprach er über Kulturoasen während des „Landwirtschaftlichen Kurses“, der an Pfingsten 1924 in Koberwitz (heute Polen) stattgefunden hat.
Zum Begriff Kulturoase
Quelle 1:
- Erstmals sprach Rudolf Steiner über Kulturoasen in Koberwitz (heute Polen), während des „Landwirtschaftlichen Kurses“ (Pfingsten 1924).[1] Unter Kulturoasen verstand Rudolf Steiner Lebensgemeinschaften, die eine spirituelle Ausrichtung haben. Diese sollen in ländlichen Gegenden liegen und mit Landwirtschaftsbetrieben verbunden sein. Die Mitglieder der Kulturoasen leben und arbeiten gemeinschaftlich. Dabei gelten die Prinzipien der Dreigliederung, die Steiner nach dem ersten Weltkrieg entwickelt hat (Freiheit im Geistesleben, Gleichheit im Rechtsleben, Geschwisterlichkeit im Wirtschaftsleben). Auftrag für die Kulturoasen ist zum einen, eine spirituelle Anbindung an die hohen geistigen Wesenheiten zu finden. Gleichzeitig haben sie aber ganz konkret auch in der materiellen Welt Aufgaben zu erfüllen:[2]
- Bewirtschaftung des umgebenden Landes nach ökologischen Gesichtspunkten
- Förderung des kulturellen Lebens
- Bildungs- und Erziehungsort sein
Verwendung der Bezeichnung Kulturoase
Förderung von Kultur im weitesten Sinn
Die Bezeichnung Kulturoase findet heute eine Verwendung bei Initiativen, die sich um Kulturentwicklung in weitesten Sinn bemühen. Die Angebote umfassen Konzerte, Diskussionen, Themenabende, politische Arbeit, Filmvorführungen, Jugendtreffpunkte mit Café, Infoläden, Umsonstläden zur solidarischen Weitergabe von Kleidung etc.
Beispiele (Auswahl):
- Das soziokulturelle Zentrum besteht seit 1995. Insbesondere die Begegnung zwischen Künstlern der bildenden Kunst und von Musikliebhabern finden hier ein Podium.[3]
- Kulturoase im Skulpturengarten, Nürnberg
- Angeboten werden Konzerte, Diskussionen, Themenabende etc.[4]
- Initiative Kulturoase, Karlsruhe
- Die Initiative, auch Neue Perspektiven hinterm Hauptbahnhof oder Ex-Steffi genannt, bietet Konzerte, politische Arbeit, Filme, Jugendtreffpunkt mit Café, Infoladen und einen Umsonstladen zur solidarischen Weitergabe von Kleidung an.[5]
- Verein Kulturoase e. V., Frankfurt
- Diese Kulturoase wurde im Jahr 2016 gegründet und setzt sich für ein friedliches und freies Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft ein. Es soll zur gleichberechtigten und selbstbestimmten Teilhabe von Migranten am gesellschaftlichen Leben beizutragen.[6]
- Perma-Kulturoase Sonneberg, Unterrohr (Österreich)
- Die Perma-Kulturoase bietet Selbstversorgung, Workshops, Alternative Energielösungen, permakulturelle Lebensraumgestaltung, Feiern und Mitmach-Tage an.[7]
Ökodörfer und Gemeinschaften
Unter der Bezeichnung „Ökodorf“ oder „Gemeinschaft“ wurden Initiativen gegründet, die sich nicht als Kulturoasen bezeichnen, aber Elemente der Idee von Rudolf Steiner aufgreifen und eine idealere, bessere Welt sowie ein menschengerechteres Miteinander fördern und umsetzen wollen. Eine Anknüpfung an die Gedanken von Rudolf Steiner und seiner Anthroposophie findet nicht statt.
Beispiele (Auswahl):
- Schloss Tempelhof, Kreßberg (Bayern)
- Schloss Tempelhof ist eine seit 2010 bestehende basisdemokratische Gemeinschaft und Ökosiedlung in Kreßberg.[8]
- Sieben Linden, Beetzendorf (Sachsen-Anhalt)
- Sieben Linden bezeichnet sich als Ökodorf und versteht sich als Modell- und Forschungsprojekt für eine zukunftsorientierte Lebensweise, in der Arbeit und Freizeit, Ökonomie und Ökologie, Individuum und Gemeinschaft, weltoffene und dörfliche Kultur in kleinen Lebenskreisen zu einem Gleichgewicht finden.[9]
- Weitere Links zu Ökodörfern:
- Siehe Artikel Schloss Tempelhof in Wikipedia, z. B. zu „Lebensgarten Steyerberg“ oder „Kommune Niederkaufungen“.
- evtl. zu Global Ecovillage Network (GEN) und zu GEN Deutschland (GEN D) verlinken
- Karte von Ökodörfern und Gemeinschaften
- Ökodörfer als Modelle gelebter Nachhaltigkeit
Gemeinschaftsbildende Maßnahmen finden in Ökodörfern und Gemeinschaften sehr oft durch den sogenannten „Wir-Prozess“, einer Methode von Scott Peck, statt. (Einige Beispiele als Beleg suchen).
Scott Pecks Definition von Gemeinschaft:
„Eine Gemeinschaft ist eine Gruppe von zwei oder mehr Menschen, die ungeachtet ihrer unterschiedlichen Herkunft in der Lage sind, ihre Unterschiede zu akzeptieren und zu überwinden, so dass sie offen und effektiv kommunizieren können und dabei ein Gefühl von ungewöhnlicher Sicherheit und ausserordentlichem Respekt füreinander haben.“
Einzelnachweise
- ↑ Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft. Landwirtschaftlicher Kurs. GA 327. 8. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1999, ISBN 3-7274-3270-5. (Online)
- ↑ Was sind Kulturoasen? In: kulturoase-storchenhof.de. Abgerufen am 25. Oktober 2024.
- ↑ siehe art Kapella Schkeuditz
- ↑ siehe Kulturoasis e.V.
- ↑ siehe Initiative Kulturoase – Neue Perspektiven hinterm Hauptbahnhof
- ↑ siehe Kulturoase Frankfurt – Über uns
- ↑ siehe Perma-Kulturoase Sonneberg
- ↑ siehe Gemeinschaft Tempelhof
- ↑ siehe Sieben Linden
- ↑ Gemeinschaftsbildung nach Scott Peck. Vision. In: schloss-hohenfels.de. Abgerufen am 25. Oktober 2024.