Hauptseite: Unterschied zwischen den Versionen
Ausarbeitung und Konkretisierung |
K →Rudolf Steiner: Satzzeichen |
||
Zeile 21: | Zeile 21: | ||
Schauen wir auf eine Aussage von ihm: | Schauen wir auf eine Aussage von ihm: | ||
:„Nun, wir mögen noch so schöne Ideen aufnehmen aus der Anthroposophie, aus dieser Kunde von einer geistigen Welt, wir mögen theoretisch durchdringen alles dasjenige, was von uns vom Äther-, Astralleib und so weiter gesagt werden kann, wir verstehen dadurch noch nicht die geistige Welt. Wir beginnen das erste Verständnis für die geistige Welt erst zu entwickeln, wenn wir am Seelisch-Geistigen des andern Menschen erwachen.“<ref>Rudolf Steiner: [https://odysseetheater.org/GA/Buecher/GA_257.pdf#page=117&view=Fit GA 257, S. 116]</ref> | :„Nun, wir mögen noch so schöne Ideen aufnehmen aus der Anthroposophie, aus dieser Kunde von einer geistigen Welt, wir mögen theoretisch durchdringen alles dasjenige, was von uns vom Äther-, Astralleib und so weiter gesagt werden kann, wir verstehen dadurch noch nicht die geistige Welt. Wir beginnen das erste Verständnis für die geistige Welt erst zu entwickeln, wenn wir am Seelisch-Geistigen des andern Menschen erwachen.“<ref>Rudolf Steiner: [https://odysseetheater.org/GA/Buecher/GA_257.pdf#page=117&view=Fit GA 257, S. 116].</ref> | ||
Im ersten Teil dieses Zitats gibt Rudolf Steiner den Hinweis, dass seine Inhalte, wenn sie intellektuell theoretisch aufgenommen werden, noch kein Verständnis der geistigen Welt hervorrufen. Ein erstes Verständnis für die geistige Welt entwickle sich hingegen durch das Erwachen am Seelisch-Geistigen des Gegenübers. | Im ersten Teil dieses Zitats gibt Rudolf Steiner den Hinweis, dass seine Inhalte, wenn sie intellektuell theoretisch aufgenommen werden, noch kein Verständnis der geistigen Welt hervorrufen. Ein erstes Verständnis für die geistige Welt entwickle sich hingegen durch das Erwachen am Seelisch-Geistigen des Gegenübers. |
Version vom 2. Juli 2024, 07:40 Uhr
Herzlich Willkommen auf AuroraWiki!
Aurora bezeichnet im normalen Sprachgebrauch poetisch die Morgenröte, hervorgerufen durch die aufgehende Sonne.
Jakob Böhme (1575–1624), geistig tief gegründeter deutscher Mystiker und Philosoph, nannte seine Erstveröffentlichung und Hauptwerk Aurora oder Morgenröte im Aufgang und bezeichnete mit dem Titel die Qualität, wenn geistige Gedanken in die irdische Welt hineinfinden.
Es ist bekannt, dass sein Buch Aurora durch den Sprachausdruck und die Tiefe der Worte über Jahrhunderte auf andere Personen und große Geister wie Goethe oder Novalis eine inspirierende innere Wirkung entfaltete. Treffend charakterisieren dies die folgenden Worte:
- „Im beständigen Ringen um Versinnlichung des Übersinnlichen und um Ausdruck für das Unerhörte gewinnt er eine energische Plastizität, eine kraftvolle Originalität […]. Vor allem aber vermag diese Sprache den Leser selbst zu entzünden, zu begeistern, den dort gestalteten, sich ringend immer neu gestaltenden Geburtsprozess in ihm selbst auszulösen, zu erwecken, zu verwirklichen.“[1]
Der Wert solcher Worte und Schriften für die Entwicklung anderer Menschen ist also groß und bedeutsam. Bereits vor Jakob Böhme gab es Personen, die dazu fähig waren, sie traten nach seiner Zeit in die Erscheinung – bis hinein in unsere Gegenwart – und es wird sie auch in Zukunft geben.
Rudolf Steiner
Rudolf Steiner (1861–1924), bekannt als Begründer der Anthroposophie, war einer dieser Persönlichkeiten. AuroraWiki, obwohl kein anthroposophisches Projekt, möchte bewusst von seiner Person und seinem Werk ausgehen.
Seine Gedanken scheinen heute noch nicht jene verwandelnde und den Menschen transformierende Kraft entfalten zu können, die eigentlich in ihnen angelegt ist. Es gibt viele anthroposophische Projekte, Zweige und Bemühungen und doch ist das Potential seiner Person und seiner Schriften, bei den Menschen eine regelrechte Neugeburt, eine Synthese von Geist und Welt und eine bis in die Zellen wirkende Transformation zu bewirken, wenig zu beobachten. Warum ist das so?
Schauen wir auf eine Aussage von ihm:
- „Nun, wir mögen noch so schöne Ideen aufnehmen aus der Anthroposophie, aus dieser Kunde von einer geistigen Welt, wir mögen theoretisch durchdringen alles dasjenige, was von uns vom Äther-, Astralleib und so weiter gesagt werden kann, wir verstehen dadurch noch nicht die geistige Welt. Wir beginnen das erste Verständnis für die geistige Welt erst zu entwickeln, wenn wir am Seelisch-Geistigen des andern Menschen erwachen.“[2]
Im ersten Teil dieses Zitats gibt Rudolf Steiner den Hinweis, dass seine Inhalte, wenn sie intellektuell theoretisch aufgenommen werden, noch kein Verständnis der geistigen Welt hervorrufen. Ein erstes Verständnis für die geistige Welt entwickle sich hingegen durch das Erwachen am Seelisch-Geistigen des Gegenübers.
Ganz direkt und einfach gelesen muss das auch für ihn gelten:
Hinter all den Schilderungen und Weisheiten der umfangreichen Gesamtausgabe seiner Werke (GA) steht die Person Rudolf Steiner selbst. Er hat diese errungen und verfügbar gemacht. Ohne den Menschen und sein Lebenswerk gäbe es keinen einzigen seiner Gedanken und auch keine Kraft, die jetzt aus den geistigen Welten weiter inspirierend wirkt. Das Werk ist ohne seine Person nicht zu denken. Schließt man seine Person aus, raubt man gewissermaßen dem Werk seinen Kern oder seine Kraft. Nimmt man seine Gedanken rein intellektuell als Wissen wird der Mensch ebenfalls nicht am Seelisch-Geistigen des andern Menschen erwachen.
Charakteristik inspirativer Literatur
Kraft zur Verwandlung und Entwicklung des Menschen
„Am Seelisch-Geistigen des andern Menschen erwachen“ bedeutet weiterhin, mit einer verwandelnden Kraft in den Gedanken Rudolf Steiners zu rechnen. „Erwachen“ sei hier nicht nur im heute üblichen Sinn gedeutet, sondern im Sinne einer inneren Aktivität, einer Initiative des seelischen Lebens, die diesen Gedanken aktiv entgegengeht, die Denkgewohnheiten auch auflösen und durch bessere Ideale gemäß bestehender geistiger Gesetzmäßigkeiten ersetzen kann. Erwachen in diesem Sinne erfordert Kraft zur Konzentration auf einen Gedanken, es erfordert Mut zu Neuem und die Aufgabe mancher Bequemlichkeiten des Gemüts.
Wo es möglich ist und entsprechende Gedanken zur Verfügung stehen, werden die Artikelthemen auch in Verbindung zu Aussagen weiterer Philosophen, Eingeweihten und weisheitsvoller Geistforscher der Vergangenheit und der Gegenwart gebracht werden. Auf diese Weise stehen interessierten Menschen gute Grundlagen zur eigenen Erkenntnisentwicklung und Wahrheitsannäherung zur Verfügung.
Bei rechtem Umgang mit geistig inspirierten Gedanken erfolgen vielfältigste aufbauende und die Gesundheit verbessernde Prozesse. Die individuelle Zukunftshoffnung erfährt eine Morgenröte und da eine geistige Verwandlung immer authentisch ist, wird sie aufbauend auf das persönliche Umfeld und sogar auf unsere gegenwärtige Kultur wirken. Sie wird Friedensprozesse stärken. Der entwicklungsfreudige Umgang mit inspirativen Gedanken erfordert einige Sorgfalt, Informationen und Schulung. AuroraWiki wird diesem rechten Umgang entsprechende Artikel widmen und auch Kurse anbieten.
Notwendigkeit der Verbindung zu Erkenntnissen der Wissenschaft
AuroraWiki möchte die Aussagen von geistigen Forschern in Verbindung bringen zu den Erkenntnissen der Wissenschaft. Zu Lebzeiten vertrat Rudolf Steiner beispielsweise die Ansicht, dass sich Geistesforschung und Naturwissenschaft begegnen müssen und zwar beide jeweils von ihrer spezifischen Seite her. Dabei gebrauchte er das eindrückliche Bild, dass sie sich treffen werden wie Arbeiter, die einen Tunnel graben und bei guter Orientierung von beiden Seiten kommend in der Mitte zusammentreffen. Die wahre Wirklichkeit würde man finden, indem man von der Natur und vom Geiste her in entgegengesetzter Linie zusammenarbeitet, bis die zwei Richtungen zusammenkommen.[3]
Universalität
Aus dem Geistigen mit ganzer Wachheit und vollbewusstem Ich herausgearbeitete Gedanken sind universell, da sie die „Uridee“ (Plato) oder das Wesen einer Sache beschreiben. AuroraWiki vertritt den Standpunkt, dass sie eine grundlegende Gültigkeit für alle Menschen haben können. Geht das einzelne Individuum diesen Gedanken entgegen, können sie ihre verwandelnde Kraft entfalten. Hierin wurzeln Qualitäten der Versöhnung, der Verbindung und damit die Überwindung von Streitigkeiten unter Konfessionen, Glaubensrichtungen, Religionen oder verschiedener Stilformen in der Meditation oder im Yoga.
Geistige Gedanken offenbaren natürliche Gesetzmäßigkeiten des Lebens, denen jeder Mensch unterliegt.
AuroraWiki möchte in diesem Sinne zu einer Morgenröte beizutragen, die bei jedem interessierten Menschen anbrechen kann. Wie die Sonne nach Anbruch des Tages weiter aufsteigt, so ist es möglich, dass der Mensch selbst zu einer Sonne wird, die wärmend, Leben gebend und gestaltend auf andere Menschen und Lebewesen, auf die Natur, auf die Verstorbenen und auf die geistigen Welten ausstrahlt.
Juli 2024
Einzelnachweise
- ↑ Aurora oder Morgenröte im Aufgang. Artikel auf Wikipedia, abgerufen am 2. Juli 2024.
- ↑ Rudolf Steiner: GA 257, S. 116.
- ↑ siehe Rudolf Steiner: GA 69a, S. 268 f oder GA 72, S. 130.
Siehe auch
Leserbeiträge
Sie sind herzlich eingeladen, den Artikel mit Ihrem Wissen und Ihrer Erfahrung zu erweitern. Klicken Sie dazu auf den folgenden Link und schreiben Sie uns eine Email:
Sofern Sie es wünschen, geben Sie bitte auch den Namen an, der über Ihrem Beitrag stehen soll. Es ist aber auch möglich, anonym einen Leserbeitrag zu geben. Ihre Email-Adresse wird nicht gespeichert, sondern nach der Bearbeitung gelöscht.