Platon

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Platon, Ausschnitt aus dem Fresco „Schule von Athen“ von Raffael

Platon (griech. Πλάτων; latinisiert Plato) war ein antiker griechischer Philosoph und lebte in Athen von 427 v. Chr. bis 347 v. Chr. Er gilt als einer der bedeutendsten Philosophen in der Geschichte.

Leben

Beschreibung des Lebens von Platon durch Karl Vorländer in seinem Buch Geschichte der Philosophie:

„Plato (Platon) – ursprünglich Aristokles, erst später, wie man sagt, von seinem Lehrer in der Gymnastik wegen seiner breiten Brust Platôn genannt – nach der wahrscheinlichsten Rechnung 427 v. Chr. zu Athen (nach anderen auf Ägina) geboren, entstammte, wie dies für die meisten älteren griechischen Philosophen charakteristisch ist, einer vornehmen Familie. Die Mutter leitete ihr Geschlecht von einem Verwandten Solons, der Vater das seine gar von König Kodrus ab; zu seinen Vettern gehörte, der bekannte Oligarch Kritias. Der geistig wie körperlich hochbegabte Knabe erhielt eine sorgfältige Ausbildung, u. a. auch in Zeichnen, Malerei und Musik. Seine Lieblingsdichter waren Homer, Epicharm und Sophron; durch den letzteren wurde er vielleicht zu der mimischen Form seiner Dialoge angeregt. Auch er selbst versuchte sich in verschiedenen Gattungen der Poesie, soll aber diese Gedichte verbrannt haben, als er tiefer in die Philosophie einzudringen begann.
Plato dankt einmal den Göttern für vier Dinge: daß er geboren sei als Mensch, als Mann, als Grieche und - als Bürger Athens zu Sokrates' Zeit. Das letztere ward entscheidend für ihn. Zwar soll er schon vorher durch Kratylos (§ 5) mit der Lehre Heraklits und durch andere mit der des Anaxagoras bekannt gemacht worden sein, aber erst durch den vertrauten Umgang mit Sokrates, den er vom 21. bis zum 28. Jahre genoß, geriet sein Geist auf die ihm gemäße Bahn. Innerhalb des sokratischen Kreises wurde er dann durch Kebes und Simmias (§ 3) mit der pythagoreischen, durch Euklid (§ 18) mit der eleatischen Lehre bekannt. Mit dem letzteren siedelte er nach dem Tode des Meisters, den er vergeblich zu retten suchte, nach Megara über, doch ist er dort anscheinend nicht lange geblieben.
Nach den Lehrjahren begannen die Wanderjahre. Da Sokrates nicht mehr war und die politischen Parteikämpfe in seiner Vaterstadt seinem philosophischen Geiste, die wieder emporkommende Demokratie seiner aristokratischen Gesinnung nicht zusagten, begab er sich auf längere Reisen, die ihn u. a. nach Cyrene, wo er sich wahrscheinlich bei dem Mathematiker Theodoros in dessen Wissenschaft ausbildete, und in das Land uralter Priesterweisheit, Ägypten, führten. Darauf scheint er eine Zeitlang, etwa 395–390, in Athen schriftstellerisch tätig gewesen zu sein und zugleich eine Schar begeisterter Anhänger um sich gesammelt zu haben. Um 390 ging er nach Unteritalien, wo er mit dem weisen Pythagoreer und Staatsmann Archytas von Tarent, sodann nach Sizilien, wo er mit dem älteren Dionys in Verbindung trat. An dem Hofe des letzteren gewann er dessen jungen Schwager Dion für seine Anschauungen, reizte aber den Tyrannen selbst durch seinen Freimut, vielleicht auch durch seine entgegengesetzten politischen Ansichten dermaßen, daß derselbe ihn als Kriegsgefangenen behandelte und, wie es heißt, durch den spartanischen Gesandten auf den Sklavenmarkt zu Ägina bringen ließ!
Von Annikeris aus Cyrene losgekauft, gründete er nunmehr, etwa 40jährig (387), die Akademie, eine Art Hochschule, nahe einem dem Heros Akademos geweihten, Gymnasium seiner Vaterstadt. Hier lehrte und betrieb er seine Philosophie, teils in dialogischer Form wie Sokrates, aber im Gegensatz zu diesem völlig zurückgezogen vom öffentlichen Leben, teils, namentlich später, auch in fortlaufendem Vortrag.
Einmal in jedem Monat fanden gemeinsame Symposien der Philosophen-Genossenschaft statt. Noch zweimal (367 und 361) riß den alternden Denker der Ruf seines Freundes Dion und sein eigener hoffnungsfroher Idealismus aus der Stille dieser Lehrtätigkeit heraus in die politischen Händel von Syrakus, wo beide auf den jüngeren Dionys im Sinne ihres Staatsideals einzuwirken hofften. Beide Male ward er enttäuscht und beschränkte sich fortan ganz auf seine »akademische« Lehrtätigkeit. Achtzigjährig, ist Plato im Jahre 347 gestorben, »schreibend«, d. h. doch wohl: noch in der Ausarbeitung seiner Schriften begriffen. Den Untergang der politischen Freiheit Griechenlands hat er nicht mehr erlebt.
Frühe schon wurde sein Leben von allerlei Sagen umwoben, von denen eine wegen ihrer Ähnlichkeit mit der Geschichte Jesu merkwürdig ist. Wie bei diesem, so soll auch bei Plato der Vater ein Gott (Apollo) gewesen, die Mutter eine Jungfrau geblieben sein und der irdische Vater (Ariston), wie Joseph, den Vollzug der Ehe aufgeschoben haben, weil ihm von Apollo die Geburt eines Gottessohnes angekündigt wurde. Hohe Verehrung vor Platos Charakter bewahrte das ganze Altertum, auch seine philosophischen Gegner. In jener Mythe von der apollinischen Abstammung dürfen wir wohl eine Wirkung seiner in harmonischem Gleichgewichte leiblicher und seelischer Tugenden das hellenische Ideal darstellenden Gesamtpersönlichkeit erblicken.“[1]

Philosophenschule und staatstheoretische Hauptwerke

Kopf von Platon (Römische Kopie eines griechischen Platonporträts, Glyptothek München)

Platon stammte aus einem angesehenen altadligen Geschlecht Athens, dem der Kodriden, dem auch Solon angehört hatte. Er hätte wie dieser in der Politik Karriere machen können. Aber die Hinrichtung seines Lehrers Sokrates 399 v. Chr. ließ in ihm die Überzeugung reifen, dass die Stadt von den Sitten der Väter abgefallen sei und überhaupt alle Staaten schlecht verwaltet wären (Plat. VII. Brief 325 f.; die Mehrheit der modernen Forscher geht davon aus, dass der Brief echt ist). Acht Jahre lang hatte Platon Sokrates gehört, jetzt nach dem Tod seines Lehrers, verließ er Athen und ging auf Reisen.

Er besuchte u.a. die Pythagoreer in Unteritalien und nahm 388 v. Chr. Verbindung mit Dionysios I., dem Tyrannen von Syrakus auf Sizilien auf. Er überwarf sich mit diesem, schloss aber Freundschaft mit Dion, dem Schwager und Schwiegersohn des Tyrannen (Plutarch, Dion 11 ff.). Nach seiner Rückkehr begründete Platon in Athen um 387 v. Chr. im heiligen Hain des Heros Akademos die danach benannte Akademie als die erste Athener Philosophenschule. Sie blieb die bedeutendste 'Eliteuniversität' der antiken Welt, bis sie von dem oströmischen Kaiser Justinian I. 529 n. Chr. als letzte heidnische Philosophenschule geschlossen wurde (Johannes Malalas, 451).

Der Gesprächscharakter der Lehre spiegelt sich in der Dialogform von Platons Schriften. Sie bieten nicht ein Lehrgebäude als fertiges System, sondern wollen dessen Entstehungsprozess anschaulich darstellen. Hauptredner in den frühen Dialogen ist Sokrates. Ihm legt Platon seine philosophischen Theorien in den Mund. Diese Dialoge sind die hauptsächliche Quelle für die Philosophie des Sokrates, der selbst keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen hat. Jedoch ist die Grenzlinie zwischen Platons eigener Philosophie und der des Sokrates schwer zu ziehen. Man geht davon aus, dass Platon vor allem in den sogenannten Frühdialogen (Apologie, Kriton, Phaidon, Sophistendialoge) die Ideen des Sokrates wiedergibt, während er in den Spätdialogen seine eigenen Gedanken niedergeschrieben hat. Platons staatstheoretisch wichtigstes Werk ist der Dialog über den Staat, die „Politeia“ (lat. de re publica), den er um 370 v. Chr. verfasst hat. Der Untertitel lautet: Über das Gerechte, to dikaion. Er resultierte aus Platons Verzweiflung an der attischen Demokratie und dem ungerechten Todesurteil, welches das Volksgericht über Sokrates gefällt hatte.

In seinem Dialog betrachtete Platon (Nom. 829 A) den Staat als einen Menschen im Großen. Der Idealstaat, den er entwickelte, wird als vergrößertes Abbild der Seele des gerechten Menschen vorgestellt. 366 v. Chr. unternahm Platon eine zweite Reise nach Syrakus auf Einladung des Tyrannen Dionysios II. Er hoffte, den Machthaber dafür gewinnen zu können, seinen Idealstaat in der Realität zu verwirklichen. Doch zeigte sich Dionysios ebenso unbelehrbar wie der Philosoph Platon unbeugsam. So endete auch diese 2. Reise mit einer herben Enttäuschung.

Um 350 v. Chr. legte Platon nach seinen Erfahrungen in Sizilien in seinem unvollendeten Alterswerk über die „Gesetze“ (Nomoi, De Legibus) – Platons Sekretär Philippos von Opus hat es postum redigiert und ediert: Diogenes Laertios III 37 – einen zweiten Staatsentwurf vor, der theorieferner und praxisnäher ist und bei seinen Bürgern nicht soviel Opferbereitschaft voraussetzt wie noch der Staat der „Politeia“.

Philosophische Themen und Positionen

Ideenlehre

Das Pferd ist sinnlich sichtbar. Die Uridee oder das Urbild des Pferdes ist nicht sichtbar. Erkennt der Mensch den Ur-Gedanken, tritt er in ein beziehungsvolle Teilhabe.

Nach der Forschung von Rudolf Steiner gründet die Ideenlehre von Platon in einem Vertrauen in das Gedankenleben. Das mit den Sinnen Geschaute erfüllt sich erst, wenn der Mensch diesem den rechten Gedanken bzw. die Ur-Idee beimisst:

„Der 427 v. Chr. in Athen geborene Plato empfand als Schüler des Sokrates, daß ihm durch diesen das Vertrauen in das Gedankenleben sich befestigte. Das, was die ganze bisherige Entwickelung zur Erscheinung bringen wollte: in Plato erreicht es einen Höhepunkt. Es ist die Vorstellung, daß im Gedankenleben sich der Weltengeist offenbart. Von dieser Empfindung wird zunächst Platos ganzes Seelenleben überleuchtet. Alles, was der Mensch durch die Sinne oder auf sonst eine Art erkennt, ist nicht wertvoll, solange die Seele es nicht in das Licht des Gedankens gerückt hat. Philosophie wird für Plato die Wissenschaft von den Ideen als dem wahren Seienden. Und die Idee ist die Offenbarung des Weltengeistes durch die Gedanken-Offenbarung. Das Licht des Weltengeistes scheint in die Menschenseele, offenbart sich da als Ideen; und die Menschenseele vereinigt sich, indem sie die Idee ergreift, mit der Kraft des Weltgeistes. Die im Raum und in der Zeit ausgebreitete Welt ist wie die Meereswassermasse, in der sich die Sterne spiegeln; doch ist wirklich nur, was sich als Idee spiegelt. So verwandelt sich für Plato die ganze Welt in die aufeinander wirkenden Ideen. Deren Wirken in der Welt kommt zustande dadurch, daß die Ideen sich in der Hyle, der Urmaterie, spiegeln. Durch diese Spiegelung ersteht das, was als viele Einzeldinge und Einzelvorgänge der Mensch sieht. Aber man braucht das Erkennen nicht auf die Hyle, den Urstoff, auszudehnen, denn in ihm ist nicht die Wahrheit. Zu dieser kommt man erst, wenn man von dem Weltbilde alles abstreift, was nicht Idee ist.“[2]

Auf die aporetischen Definitionsdialoge der frühen Schriften folgte in den mittleren Werken Platons die Einführung der Ideen-„Lehre“ (hier wird häufig die Trennlinie zwischen sokratischer und platonischer Philosophie gesehen). Platon entwickelte die Ideenlehre, nach der die sinnlich wahrnehmbare Welt einer unsichtbaren Welt der Ideen nachgeordnet ist. Von einer "Ideenlehre" zu sprechen ist jedoch in zwei Hinsichten missverständlich. Erstens formuliert Platon in seiner Philosophie keine einheitliche Lehre. So werden etwa Elemente, die in früheren Dialogen Teil einer solchen Systematik zu sein scheinen, in späteren Dialogen kritisiert, wenn nicht gar verworfen. Zweitens findet sich in Platons Philosophie für diese Entitäten – wie in vielen anderen Fällen – keine einheitliche Terminologie. So bezeichnet er häufig die „Idee des Schönen“ als „das Schöne selbst“ oder als „das Schöne an sich“. Diese Ideen weisen folgende Merkmale auf:

  1. ontologisch höherrangig (primär) d. h. in höherem Maße seiend als die sinnlich wahrnehmbaren Einzelgegenstände;
  2. epistemisch höherrangig (primär);
  3. unvergänglich;
  4. unveränderlich;
  5. Ursache dafür, dass etwas so ist, wie es ist.

Ontologisch höherrangig meint, dass die Ideen in höherem Maße seiend, die einzig wahrhaft seienden Wesenheiten sind. Die sinnlich wahrnehmbaren Gegenstände haben für Platon nur ein unbedeutendes Sein inne (eine Auffassung, die er aus der Ontologie des Parmenides übernimmt). Ursache sein meint, dass etwa das Schöne (Gerechte, Gleiche, etc.) selbst Ursache dafür ist, dass die einzelnen Dinge, die schön (gerecht, gleich, etc.) sind, genau dies sind. Eine Rose ist etwa deshalb schön, weil sie an der Idee des Schönen teilhat. Die Teilhabe (méthexis) bezeichnet neben dem Verhältnis der Einzelgegenstände zu den Ideen auch das Verhältnis unseres Erkenntnisvermögens zu den Ideen sowie das Verhältnis einiger Ideen untereinander.

Noch einmal Rudolf Steiner zur Ideenlehre:

„Allein man darf sich nicht vorstellen, meine lieben Freunde, daß Idee bei Plato dasselbe abstrakte Ungetüm ist, was für uns heute Ideen sind, wenn wir dem gewöhnlichen Bewußtsein huldigen. Für Plato war die Idee fast etwas von dem, was die persischen Götter Amschaspands waren, die dem Ahura Mazdao als wirkende Genien zur Seite standen; wirkende Genien, die in imaginativer Anschauung nur erreichbar waren, das waren für Plato eigentlich die Ideen: wesenhaft. Nur schilderte er sie schon nicht mehr mit der Lebendigkeit, mit der man in früheren Zeiten solche Dinge geschildert hat. Er schildert sie wie Schatten, könnte man sagen, von Wesenheiten. Und dadurch entstehen ja dann die abstrakten Gedanken, daß die Ideen immer schattenhafter und schattenhafter von den Menschen genommen werden. Aber Plato, indem er weiterlebt, vertieft sich doch in einer Weise, so daß man sagen möchte, in seine Ideenwelt ergießt sich fast die ganze Weisheit der damaligen Zeit. Man braucht bloß seine späteren Dialoge zu nehmen und man wird Astrologisch-Astronomisches, man wird Kosmologisches, wunderbar Psychologisches, Völkerhistorisches bei Plato finden, alles in einer Art von Spiritualität, welche das Spirituelle eben bis zur Idee, ich möchte sagen, verfeinert, verschattenhaftet.
Aber es lebt alles in Plato. Und es lebt vor allen Dingen in Plato die Anschauung: Die Ideen sind die Gründe von alledem, was in der Sinneswelt vorhanden ist. Überall, wo wir hinblicken in der Sinneswelt, was wir auch schauen, es ist der äußere Ausdruck, die äußere Offenbarung von Ideen.“[3]

Seelenlehre

Die Seele entspricht in der ägyptischen Mythologie Ba. Unter Ba, meist dargestellt als Vogel mit Menschenkopf, verstand man einen beweglichen Aspekt des Seelischen, der nach dem Tode hervortritt.

Nach Rudolf Steiner entwickelt Plato eine Anschauung der Seele, die ganz das Ergebnis der Gedankenwahrnehmung sei:

„Der Gedanke hat sich in Plato erkühnt, nicht nur auf die Seele hinzuweisen, sondern auszudrücken, was die Seele ist, sie gewissermaßen zu beschreiben. Und, was der Gedanke über die Seele zu sagen hat, gibt dieser die Kraft, sich im Ewigen zu wissen. Ja, es beleuchtet der Gedanke in der Seele sogar die Natur des Zeitlichen, indem er sein eigenes Wesen über dieses Zeitliche hinaus erweitert. Die Seele nimmt den Gedanken wahr. So wie sie im Erdenleben sich offenbart, ist die reine Gestalt des Gedankens in ihr nicht zu entwickeln. Woher kommt das Gedankenerleben, wenn es nicht im Erdenleben entwickelt werden kann? Es bildet eine Erinnerung an einen vorirdischen, rein geistigen Zustand. Der Gedanke hat die Seele so ergriffen, daß er sich mit ihrer irdischen Existenz nicht begnügt. Er ist der Seele geoffenbart in einer Vorexistenz (Präexistenz) in der Geisteswelt (Ideenwelt), und die Seele holt ihn während ihrer irdischen Existenz durch Erinnerung aus jenem Leben herauf, das sie im Geiste verbracht hat.“[2]

Die vier Kardinaltugenden Platos

Aus der Platos Seelenlehre ergeben sich die von ihm genannten vier Kardinaltugenden. Die 4 Kardinaltugenden hängen mit den vier grundlegenden Wesensgliedern des Menschen zusammen. Die Weisheit wirkt unmittelbar durch das Ich, die Tapferkeit oder Herzhaftigkeit wirkt durch den Astralleib, die Besonnenheit durch den Ätherleib und die Gerechtigkeit durch den physischen Leib.[4]

„Plato, der große Philosoph des alten Griechenlands, hat diese vier Tugenden deshalb unterschieden, weil er seine Weisheit noch aus den Nachklängen des alten Mysterienwesens hat schöpfen können. Unter den Nachklängen des alten Mysterienwesens hat Plato die Klassifizierung der Tugend besser treffen können als die späteren Philosophen oder gar als die unserer Zeiten, wo das Wissen von der Mysterienweisheit so weit entfernt steht und etwas so chaotisches geworden ist.“[5]

Ideen und Erkenntnis

Wissen ist für Platon nicht Abstraktion, gewonnen aus Erfahrung und Überlegung, wie es sein Schüler Aristoteles annimmt. Vielmehr ist für Platon etwa die Erkenntnis, dass zwei Gegenstände oder zwei Zahlensummen gleich groß sind, nur dadurch möglich, dass sowohl die Erkennenden als auch die wahrgenommenen Gegenstände an der Idee des Gleichen teilhaben. In einigen Dialogen scheint Platon zudem die Position zu vertreten, dass vermeintliche Erkenntnis dadurch zustande kommt, dass wir ein vorgeburtliches Wissen (apriorisches Wissen) in unserer Seele besitzen, an das wir uns erinnern.

Die Idee des Guten

Höhlengleichnis, Gemälde von Michiel Coxcie (15. Jhd.)

Jede Idee ist einzigartig und da sie Sein hat, ist sie auch immer mit sich selbst identisch. Die Ideen untereinander haben insofern teil aneinander, als eine bestimmte Idee anderen Ideen übergeordnet ist. Diese höchste Idee ist – der Politeia zufolge – die Idee des Guten bzw. die Idee der Ideen. Sie ist die höchste Idee, da die „gewöhnlichen“ Ideen aus ihr hervorgehen. D. h. explizit, dass die Idee des Guten den Ideen ihr Sein und Wesen verleiht. In gewisser Hinsicht ist die Idee des Guten daher eine Art Meta-Idee. Als höchste (um nicht zu sagen absolute) Idee hat sie ihr Sein und Wesen aus sich heraus (vgl. Aseität), nicht erst durch Teilhabe. Auf Grund der ursächlichen Funktion der Idee des Guten ist es das höchste Ziel des Philosophen (φιλόσοφος; wörtlich: „Freund der Weisheit“), die Idee des Guten zu erkennen, insofern dies möglich ist, und laut der Politeia Voraussetzung dafür, Philosophenherrscher zu werden. Platon lässt Sokrates an einigen Stellen verdeutlichen, welche „Meinungen“ er von der Idee des Guten hat, er tut dies mit Hilfe der drei berühmten Gleichnisse: Sonnengleichnis, Liniengleichnis und Höhlengleichnis.

Wissen und Wissenschaft ist nur als Einheit möglich

Die Thesen (a), dass die besten Herrscher die Philosophen sind und (b) dass die Philosophen in der Idee des Guten das höchste Wissen erlangt haben, sind charakteristisch für folgende zentrale Ansicht Platons: (c) Wissen bzw. Wissenschaft (ἐπιστήμη) ist nur als Einheit möglich. Diese Position besagt, dass es keine voneinander getrennten Einzelwissenschaften geben kann (etwa die Politik, die Astronomie, die Mathematik etc.), die unterschiedliche Grundprinzipien besitzen. (In dieser Ansicht wird Aristoteles Platon widersprechen.)

Folgerichtig sind die verschiedenen Bereiche der Philosophie Platons miteinander verbunden. So sind Erkenntnis- und Seinslehre (Ontologie) verbunden mit einem Menschenbild (Anthropologie), das allein aus der Liebe, dem Eros zum Guten aus edler Menschlichkeit, der Kalokagathia, die lebensnotwendige und erkenntnisstiftende Dynamik erhält. Nicht unwesentlich für Platon ist auch das Komplement des dynamischen Eros, das beständig freundliche Gefühl der Philia, das unverzichtbare irrationale Element einer stabilen Ganzheit (Einzelseele, persönliche Freundschaft, Staat, Kosmos).

Philosophische Methode: Dialektik

These – Antithese – Synthese

Dialektik (griechisch διαλεκτική) bedeutet eigentlich „(die Kunst der) Gesprächsführung“. Der Begriff soll (nach Aussage des Aristoteles) von dem Philosophen Zenon von Elea geprägt worden sein, uns tritt er aber in den Werken Platons zum ersten Mal entgegen.

In Platons früher Philosophie bedeutet „Dialektik“ einfach eine bestimmte Form der Gesprächsführung, bekannt als sokratischer Dialog: Zwei Partner unterhalten sich über einen Gegenstand. Ausgangspunkt ist eine Begriffsdefinition des Sprechers A (Proponent). Auf der Grundlage dieser Definition stellt B (Opponent) dann Fragen an A. Die Rollen sind dabei auf charakteristische Weise verteilt: Der Definitionsgeber A antwortet meist auf Fragen seines Opponenten, dieser jedoch (in platonischen Dialogen in aller Regel Sokrates, nach eigenem Bekennen ein notorischer „Nicht-Wisser“) stellt darauf hin weitere Fragen. Das Gespräch endet oft in einer Aporie; der Erkenntnisgewinn durch die dialektische Methode besteht dann also darin, dass nicht haltbare Definitionen als unzulänglich entlarvt werden.

Der platonische Eros

Der platonische Eros ist der stufenweise Weg zur Erkenntnis des Schönen und Guten an sich. Platon legt ihn im Symposion dar, bzw. er lässt ihn Sokrates in einer Art Mythos verkünden, den dieser von der Priesterin Diotima empfangen haben will. Der echte Philosoph geht demnach von der Liebe zu einem schönen Menschen hinauf zur Liebe zu allem Schönen und schließlich zur Liebe zum Schönen selbst, zur Idee des Schönen an sich. Jedoch ist dieses „Stufenverfahren“ kein Weg zur systematischen Erkenntnis aller anderen Ideen.

Staatsaufbau (politische Philosophie)

Der Staat entsteht für Platon aus Gründen der Arbeitsteilung, weil keiner von uns sich selbst genügen kann, er besteht jedoch um eines höheren Ziels willen: der Gerechtigkeit. Platons Staat ist gegliedert in den Handwerker- und Bauernstand, den Stand der Wächter und den der Regenten. Die Angehörigen dieser Stände zeichnen sich nach Platon jeweils durch besondere Eigenschaften („Tugenden“) aus.

Weil vor der Geburt den Menschen unterschiedliche Fähigkeiten zugeteilt wurden (Lachesis-Mythos), entscheiden die Wächter und Erzieher früh, zu welchem Stand ein Kind gehören wird. Es wird den Eltern weggenommen und unter völliger Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen von Erziehern herangezogen. (Nicht-taugliche Säuglinge werden nach dem Vorbild Spartas umgebracht.) Die Regeln der Erziehung werden lange erörtert, wobei alle Menschen die gleiche Erziehung durchlaufen, mit dem einzigen Unterschied, dass die Menschen, die in den Nährstand (Bauern, Handwerker usw.) kommen, die Ausbildung ab einem gewissen Punkt beenden, während diejenigen, die für den Wehrstand (Wächter) geeignet sind, die allgemeine Ausbildung zu einem späteren Zeitpunkt beenden – und die Regenten die Erziehung bis zum Ende durchlaufen. Danach sind sie automatisch Regenten.

Zur Inkarnation Platons

Platon

Rudolf Steiner hat über die Inkarnation von Platon folgendes Forschungsergebnis mitgeteilt:

„Der jüngere Dionysos wurde wiedergeboren in geschichtlicher Zeit in einem menschlichen Leib, und auch sein Lehrer, der weise Silen, wurde wiedergeboren. Und daß diese Gestalten wiedergeboren worden sind, davon hatte die Mystik des alten Griechenlands ihr deutliches Bewußtsein. Davon hatten auch die Künstler des alten Griechenlands, die angeregt und inspiriert wurden von den Mysten, ihr deutliches Bewußtsein. Nach und nach müssen in der Geisteswissenschaft, die nicht bei der Phrase stehenbleiben, sondern zur Wirklichkeit übergehen will, solche Dinge auch gesagt werden, die da wahr sind für die aufeinanderfolgende Entwickelung der Menschheit. Der alte weise Lehrer des Dionysos, Silen, wurde wiedergeboren, und es war dieser weise Silen in seiner Wiederverkörperung keine andere Persönlichkeit als die des Sokrates. Sokrates ist der wiederverkörperte alte Silen, der wiedergeborene Lehrer des Dionysos. Und der wiederverkörperte Dionysos selber, jene Persönlichkeit, in welcher die Seele des Dionysos lebte, das war Plato. Und man merkt erst den tieferen Sinn der griechischen Geschichte, wenn man eingeht auf das, was zwar nicht die Überlieferer der äußeren Geschichte Griechenlands wissen, was aber die Mysten wußten und von Generation zu Generation bis heute überliefert haben, was auch in der Akasha-Chronik gefunden werden kann. Die Geisteswissenschaft kann es wieder verkünden, daß Griechenland in seiner alten Zeit die Lehrer der Menschheit enthielt, die es hinüberschickte nach Asien in dem Zuge, den der Dionysos führte, dessen Lehrer der weise Silen war, und daß, in einer Art, wie es für die spätere Zeit angemessen war, erneuert wurde alles das, was Dionysos und der weise Silen für Griechenland werden konnten, in Sokrates und Plato. Gerade in derjenigen Zeit, in welcher in den Mysterien selber der Verfall eintrat, in welcher keine Mysten mehr da waren, die in den heiligen Mysterien hellseherisch noch schauen konnten den jüngeren Dionysos, trat dieser selbe jüngere Dionysos als der Schüler des weisen Silen, des Sokrates, in der Gestalt des Plato als der zweite große Lehrer Griechenlands, als der wahre Nachfolger des Dionysos auf.
Dann erkennt man erst im Sinne der alten griechischen Mystik selber den Sinn der griechischen Geisteskultur, wenn man weiß, daß die alte Dionysische Kultur ihr Wiederaufleben in Plato gefunden hat. Und wir bewundern noch in einem ganz anderen Sinn den Platonismus, wir stehen zu ihm in seiner wahren Gestalt, wenn wir wissen, daß in Plato die Seele des jüngeren Dionysos war.“[6]

Wirkungsgeschichte

Als begnadeter Stilist ist Platon – vor allem mit seinen Frühdialogen – bis heute immer wieder im Stande, seine Leser für die Philosophie zu begeistern. Schon in der Antike galt er als Meister des urbanen Dialogs; seine Schriften wurden mehr geschätzt als die exoterischen Schriften des Aristoteles, die wohl ähnlich gestaltet waren, aber nicht erhalten geblieben sind (s. Corpus Aristotelicum).

Platons Philosophie hat Auswirkungen bis in die heutige Zeit. Sein bekanntester Schüler Aristoteles hat seine Philosophie allerdings weitgehend abgelehnt, vor allem die Ideenlehre, und in seinem Werk Nikomachische Ethik eine eigene Ethik entworfen. Die platonische Schule entwickelte zunächst einen philosophischen Skeptizismus, fand dann aber im 1. / 2. Jahrhundert zu einer systematischen Lehre (Mittelplatonismus). Im 3. Jahrhundert n.  Chr. begründete Plotin das weltanschauliche System des Neuplatonismus; zentrale platonische Schrift für diese Neubelebung des Platonismus ist der Dialog Timaios. Lehren Platons und seiner Schule sind über die Kirchenväter (s. Patristik) in das christliche Glaubens- und Gedankengut eingeflossen.

Rezeption

Platon mit Schülern, Mosaik aus Pompeji

Platon ist es gelungen, eine auf der Aktivität und Struktur des menschlichen Geistes gründende Erkenntnistheorie darzulegen, die nach ihm von Augustinus von Hippo weiterentwickelt und in dieser Höhe auch vom rationalen Idealismus späterer Jahrhunderte nicht übertroffen worden ist.

Da praktisch alle Themen, die in der Philosophiegeschichte eine Rolle spielen, bereits bei Platon zu finden sind (auch wenn die Antworten der späteren Philosophen sich von denen Platons oft stark unterscheiden), bemerkte Alfred North Whitehead einmal pointiert, dass alle späteren Entwürfe der europäischen Philosophie im Grunde nur Fußnoten zu Platon seien.[7]

Auch Sir Karl Raimund Popper hat sich mit Platon intensiv auseinandergesetzt und ihn – wenn auch kritisch (Totalitarismusverdacht) – zum größten Philosophen aller Zeiten erklärt.[8] Auch wer das für übertrieben hält, wird einräumen, dass Platon das römische, das christliche, das islamische und neuzeitliche Staatsdenken wie kein zweiter antiker Philosoph inspiriert hat.

Francis Fukuyama hat erklärt, die liberale Demokratie unserer Zeit sei deswegen die beste aller möglichen Staatsformen, weil sie jene Prinzipien verwirkliche, die Platon in der „Politeia“ aufgestellt habe, und so das Gleichgewicht der drei Seelenteile verbürge.[9]

Standpunkte aus geistiger Sicht zur Ideenlehre

Paracelsus vertrat den Standpunkt, dass der Arzt Himmel und Erde auch in der materia essentia verstehen müsse. Das lateinische Wort essentia bedeutet „Wesen“ und deutet auf den Urgrund oder das Urbild hin, das hinter jeder sinnlichen Erscheinung liegt:

„Es würde eine lange Rede brauchen, das lauter und klar aufzudecken, was hierin, in diesem Widereinander, notdürftig zu begreifen sei. Jedoch, um in der Kürze den Unterschied zu begreifen, lege ich ein solches vor: daß der Arzt als erstes die Himmel und Erden in ihrer materia specie und essentia, wissen muß – und so er darin unterrichtet ist, so ist er dann einer der in die Arznei treten kann, denn nach (dem Erwerb) dieser Erfahrenheit, Wissen und Kunst fängt der Arzt an.“[10]
„Die Sinnenwelt ganz und gar verlassen und zum reinen Ideenreich sich aufschwingen.“
(Friedrich von Schiller)

Friedrich von Schiller sagt, dass der Verstand bei der Untersuchung der sinnlichen Anschauung ewig innerhalb des Bedingten stehenbleibe, ohne auf „ein Letztes“ zu geraten:

„Aber wenn sich die Vernunft auch in ihrem Objekt nicht vergreift und in der Frage nicht irrt, so wird die Sinnlichkeit noch lange Zeit die Antwort verfälschen. Sobald der Mensch angefangen hat, seinen Verstand zu brauchen und die Erscheinungen umher nach Ursachen und Zwecken zu verknüpfen, so dringt die Vernunft, ihrem Begriffe gemäß, auf eine absolute Verknüpfung und auf einen unbedingten Grund. Um sich eine solche Foderung auch nur aufwerfen zu können, muß der Mensch über die Sinnlichkeit schon hinausgeschritten seyn; aber eben dieser Foderung bedient sie sich, um den Flüchtling zurückzuholen. Hier wäre nämlich der Punkt, wo er die Sinnenwelt ganz und gar verlassen und zum reinen Ideenreich sich aufschwingen müßte; denn der Verstand bleibt ewig innerhalb des Bedingten stehen und frägt ewig fort, ohne je auf ein Letztes zu gerathen.“[11]

Sri Aurobindo schreibt im Buch Das göttliche Leben:[12]

„Wenn es aber eine selbst-seiende Wirklichkeit gibt, deren Ergebnis unser Dasein hier ist, dann muß es eine Wahrheit dieser Wirklichkeit geben, die sich hier manifestiert, ausarbeitet und entwickelt; diese wird der Sinn unseres Wesens und Lebens sein.“

Swami Sivananda bezeichnet brahman, die Welt der reinen Gedanken, als das „Substrat“ (von lat. substratum „das Untergelegte, Zugrundegelegte, Grundlage“).[13] Er drückt damit im Sinne von Platon aus, dass die Welt der Ideen das Eigentliche, die Grundlage oder das Reale ist:

„In der sichtbaren Welt von Namen und Formen sind Farbe, Gestalt, Größe und Klänge notwendig, um Dinge zu unterscheiden; aber Brahman ist eine einheitliche Essenz von Wonne, Frieden und Weisheit. Es hat keine Teile und ist unteilbar. Es ist überall dasselbe. Es ist unendlich und bewegungslos; und so ist Es auch farblos, formlos und gestaltlos.
Brahman ist formlos inmitten aller Formen. Es ist körperlos inmitten aller Körper. Er ist namenlos inmitten aller Namen.
Die Leinwand ist das Substrat. Diverse Bilder sind nichts als Farben. Es gibt keine Bilder unabhängig von der Leinwand. Es gibt getrennt von der Filmleinwand keinen Film.
Brahman, das Ewige, ist das Substrat. Namen und Formen werden auf die Leinwand Brahmans gemalt. Es gibt nichts unabhängig von Brahman.“[14]

Heinz Grill bestätigt aus moderner Geistforschung, die Welt der Ideen die wahre Realität ist und die geistige Welt besteht aus Gedanken. Er stellt dieses Forschungsergebnis in Verbindung zur indischen Philosophie und entwickelt daraus die Bedeutung für den heutigen Menschen:

„Zunächst besteht die geistige Welt aus den Ideen. Jede Idee, die das menschliche Bewusstsein denken und betrachten kann, ist wie ein Himmelsstern und ragt deshalb auf rein unmanifestierte Weise über dem Haupt des Menschen. Platon bezeichnet diese Welt der Ideen als wahre Realität, während er die Wirklichkeit der irdischen Erscheinung als einen Schatten dieser benannte. Der Geist war für diesen großen Philosophen eine Realität und die Welt bewertete er nur als einen reinen Abglanz von dieser.
In der indischen Philosophie benennt man die geistige Wirklichkeit mit dem Begriff brahman. Sie repräsentiert die Urbilder der gesamten Weltenschöpfung und sie lässt sich als das übergeordnete Meer der Ideen und Gedanken wahrnehmen. Im Gegensatz zu dieser reinen Welt brahman, die die hohe und unberührte Gedankenwirklichkeit darstellt, existiert die sogenannte prakriti maya, mit ihren Naturbewegungen und sichtbaren Erscheinungsformen. Maya ist das bekannte Wort für die sogenannte Illusion. Die indische Philosophie bezeichnet die Sinneswelt als eine vergängliche Wirklichkeit und wer in dieser seine Lebenserfüllung und seine Sicherheit sucht, unterliegt einer Illusion. Zu dieser Sinneswelt zählen alle Emotionen, eigennützigen Absichten, unvollkommenen Lebensgewohnheiten. Selbst optimistische und pessimistische Lebensansichten, die dem Meinungsverhalten und den Gemütern entsprechen, sind eine sehr vergängliche und relative Erscheinung.
Die urbildliche Welt der Gedanken, die mit brahman bezeichnet wird und die Platon als die reale Ideenwelt benannte, will sich über den Menschen, der begabt ist mit geistigen Fähigkeiten, lebendig ausdrücken. Würde die Ideenwelt lediglich eine übergeordnete Dimension ohne eine reale Berührung und Verbindung mit der menschlichen Seele bleiben, müsste sich das gesamte Dasein in seiner Sinnberechtigung verfehlen. Aus diesem Grunde muss die Entwicklung von Ideen zu Idealen und zur praktischen Integration dieser im Leben führen. Das menschliche Gemüt will gemäß seiner inneren geistigen Bestimmung die höchsten Ideale in das irdische Leben manifestieren.“[15]

Werke


Literatur

  • Karl Vorländer: Geschichte der Philosophie. 1902.
  • Rudolf Steiner: Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt. GA 18 (1985), ISBN 3-7274-0180-X; Tb 610/11, ISBN 978-3-7274-6105-7.
  • Herwig Görgemanns: Platon. Heidelberger Studienhefte zur Altertumswissenschaft. Heidelberg 1994, ISBN 3-82-530203-2. Bibliographisches, Informationen zur Quellenlage, Biographie, philosophiegeschichtliche und literarische Übersicht über den Inhalt der meisten Werke.

Einführungen

  • Julia Annas: Plato. A very short introduction., Oxford 2003. Einführung einer renommierten Platonkennerin.
  • Michael Bordt: Platon, Freiburg 1999.
  • Karl Bormann: Platon, August 2003. Ehemaliger Universitätsprofessor, der die zentralen Gebiete der platonischen Lehre klar gegliedert darstellt.
  • Michael Erler: Platon, München 2006, ISBN 3406541100.
  • Richard Kraut (Hg.): The Cambridge Companion to Plato, Cambridge 1992. Mehrere einzelne Aufsätze, herausgegeben von einem der bekanntesten modernen Platonforschern.
  • Thomas A. Szlezak: Platon lesen. Stuttgart-Bad Cannstatt 1993. Führt v. a. die Funktion des Dialogs aus; favorisiert dabei die „Ungeschriebene Lehre“.
  • Barbara Zehnpfenning: Platon zur Einführung, Junius, Hamburg 1997, ISBN 3885069474
  • Uwe Neumann: Platon, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2001, ISBN 3-499-50533-9

Zur Philosophie Platons:

  • Franz von Kutschera: Platons Philosophie, Paderborn 2002. 3 Bde. Bd. 1: frühe, Bd. 2 mittlere und Bd. 3 späte Werke. Stellt kurz dar und interpretiert jede platonische Schrift und stellt sie in den Kontext des Gesamtwerks. Zudem enthält Bd. 3 allgemeine Kapitel über „Ungeschriebene Lehre“, Ideenlehre, Dialektik, und Staatsphilosophie.
  • Hauptwerke, Kröner Verlag 1973 ISBN 3520069083. Platons Gedanken werden anhand zentraler, einzeln kommentierter Passagen aus seinen wichtigsten Dialogen dargestellt.
  • Gernot Böhme: Platons theoretische Philosophie. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Stuttgart 2000. Mit ausführlicher Darstellung der platonischen Dialektik.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Karl Vorländer: Geschichte der Philosophie. Band 1, Leipzig 1919, S. 86–88. (online)
  2. 2,0 2,1 Rudolf Steiner: Die Rätsel der Philosophie. GA 18. Rudolf Steiner Verlag Dornach, 1985, ISBN 3-7274-0180-X, S. 70 ff. (online)
  3. Rudolf Steiner: Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. GA 238. Rudolf Steiner Verlag Dornach, 1991, ISBN 3-7274-2380-3, S. 155 f. (online)
  4. Rudolf Steiner: Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte. GA 170. 3. Auflage. Rudolf Steiner Verlag Dornach, 1992, ISBN 3-7274-1700-5, S. 78 ff. (online)
  5. Rudolf Steiner: Das Geheimnis des Todes. GA 159. Rudolf Steiner Verlag Dornach, 1980, ISBN 3-7274-1590-8, S. 13. (online)
  6. Rudolf Steiner: Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen. GA 129. Rudolf Steiner Verlag Dornach, 1995, ISBN 3-7274-1290-9, S. 157 f. (online)
  7. Alfred North Whitehead: Process and Reality. An Essay on Cosmology .1929, S. 63.
  8. Karl Raimund Popper: The open society and its enemies. Bd. 1. dt.deutsch: Der Zauber Platons 1944. 2. Auflage 1970, S. 141.
  9. Francis Fukuyama: Das Ende der Geschichte. 1992, S. 444.
  10. Theophrast Paracelsus: Der erste Traktat, von der Philosophia. In: Werke. Bd. 1, Darmstadt 1965, S. 503–524. (Online auf zeno.org)
  11. Friedrich Schiller: Sämtliche Werke. Band 5, München: Hanser 31962. Entstanden 1793–94, Erstdruck in: Die Horen (Tübingen), 1. Jg., 1795, Heft 1, 2 und 6. (Online in zeno.org)
  12. Sri Aurobindo: Das Göttliche Leben. Online auf sri-aurobindo.co.in, abgerufen am 20. August 2024.
  13. Substrat. In: DWDS Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute. Abgerufen am 20. August 2024.
  14. Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis. Kapitel: Brahman. Das Substrat hinter allen Namen und Formen. Yoga Vidya, 2010, ISBN 978-3922477006. (Online in yoga-vidya.de)
  15. Heinz Grill: Welche Dimension hat in der heutigen Zeit bleibenden Bestand? In: Beiträge zu einem neuen Yogawillen. Artikel vom 30. August 2021, abgerufen am 19. August 2024.
Dieser Artikel basiert teilweise auf dem Artikel Platon in AnthroWiki. Dort ist eine Liste der Autoren einsehbar.

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