Forsythie

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Forsythie (Forsythia × intermedia)

Die Forsythie (Forsythia × intermedia Zabel), auch Garten-Forsythie, Goldflieder oder Goldglöckchen (in Süddeutschland selten auch Stangenblüter) genannt, ist ein häufig gepflanzter Zierstrauch. Es handelt sich um eine Hybride zweier Arten aus der Gattung der Forsythien. Diese gehört zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae).

Beschreibung

Der Strauch wächst aufrecht und erreicht eine Höhe von drei bis vier Metern. Die selbstständig aufrechten, ausgebreiteten bis niederliegenden oder überhängenden Zweige sind hohl oder besitzen ein gekammertes Mark, junge Zweige können im Querschnitt etwas vierkantig sein. Die Blüten erscheinen noch vor dem Blattaustrieb im Frühjahr, je nach Sorte von März bis Mai. Die Blütenknospen bilden sich nur an den letztjährigen Zweigen. Die oval-länglichen Blätter treiben dann nach der Blüte. Sie sind gegenständig an den Zweigen angeordnet und in Blattstiel und Blattspreite gegliedert.[1] Die Blattspreiten sind meist einfach, selten dreiteilig. Im Herbst färben sich die Blätter gelblich-grün; selten gibt es auch eine weinrote Herbstfärbung.

Generative Merkmale der Forsythien-Arten

Die zwittrigen Blüten sind vierzählig mit doppelter Blütenhülle. Die vier Kelchblätter sind nur kurz verwachsen. Die vier Kronblätter sind glockenförmig verwachsen.[1] Es existieren zwei verschiedene Blütenformen, die jeweils auf verschiedenen Individuen einer Art vorkommen: Einmal sind die zwei Staubblätter normal ausgebildet, das Gynoeceum dagegen klein, bei der anderen Form sind die Staubblätter klein ausgebildet und das Gynoeceum, mit einer zweispaltigen Narbe, groß. Da die Staubblätter auch ganz fehlen können, kann man die Pflanzen als zweihäusig bezeichnen oder nur von Heterostylie sprechen. Der oberständige Fruchtknoten besteht aus zwei Fruchtkammern, die jeweils zahlreiche hängende Samenanlagen enthalten.[1]

Die zweifächerigen Kapselfrüchte enthalten zahlreiche leicht geflügelte Samen.

Verwendung der Forsythien-Arten

Aus der Gattung Forsythia wird hauptsächlich die umgangssprachlich als „Forsythie“ bezeichnete Forsythia × intermedia (Forsythia suspensa × Forsythia viridissima) als Ziergehölz kultiviert.

Als Ölbaumgewächse können Forsythien auch zur Gewinnung von Biodiesel verwendet werden.[2]

Die Frucht einiger Arten wird in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) verwendet. Die Früchte von Forsythia suspensa werden unter der Bezeichnung Forsythiae Fructus In TCM-Verschreibungen zur Fiebersenkung und Entgiftung benutzt.[3]

Kultur

Die Hybride aus F. suspensa und F. viridissima wird häufig in Mitteleuropa kultiviert. Sie wird hier erst seit 1833 angepflanzt.

Häufig wird die Sorte Lynwood gepflanzt; neuere Züchtungen haben kleiner bleibende Pflanzen als Ziel.[4]

In ökologischer Hinsicht wird die Forsythie kritisch beurteilt, da sie nur sterile Blüten ausbildet, die Insekten weder Pollen noch Nektar liefern und somit als Nahrungsquelle für Wildbienen oder Schmetterlinge weitestgehend wertlos sind.[5] Eine Ausnahme stellt möglicherweise eine nach der bekannten US-amerikanischen Landschaftsarchitektin Beatrix Farrand (1872–1959) benannte Sorte[6] dar, deren Blüten etwas Pollen produzieren sollen. Der in Mitteleuropa heimische Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri) scheint die Forsythie jedoch als Futterpflanze im Larvenstadium angenommen zu haben.

Alle Teile der Pflanze sind gering giftig.

Signatur und geistige Bedeutung

Wie erwähnt ist die ökologische Sicht auf die Pflanze aufgrund der sterilen Blüten kritisch. Vom Standpunkt der geistigen Forschung beschreibt Heinz Grill die Pflanze als „Blume der kräftigenden Hoffnung“. Jede Pflanze trägt in sich eine spezifische Signatur und geistige Bedeutung.

„Die Forsythie schenkt ätherische, kräftigende, lebenserweckende Impressionen.“ (Heinz Grill)
„Jede Blume und Blüte besitzt eine spezifische Lebenskraft und eine einzigartige Gestaltung in ihrer physischen Expression. Die Forsythie oder der Barbarastrauch, wie sie im Volksmund genannt wird, blüht im April mit hell leuchtenden, frischen kleinen gelben Blüten. Der gesamte Strauch, der auch eine geringfügige Baumgröße von einigen Metern Höhe annehmen kann, erstrahlt wie ein einziges prächtiges, paradieshelles Kleid, nahezu wie wenn die Fülle und Zahl der leuchtenden Blüten alles Holz und Stengelwerk überdecken könnten.
Die geistige Bedeutung der Pflanze lässt sich aus dem Ätherschimmer erkennen, der dann am stärksten ist, wenn sie in der ganzen Pracht des Blütenstandes ist. Sie ist die Blume der kräftigenden Hoffnung, der ätherischen Fülle der lebensaktiven Willenssubstanzen, der Liebe zu Taten und der kommenden Weite der persönlichen Ideale. Wenn durch die lange Winterszeit oder durch Krankheit und Missgeschick der Wille keine Hoffnung versprüht, so schenkt der Blick auf die blühende Forsythie erneut lebensfreudiges, erleichterndes Aufatmen und ein Regewerden des erlahmten Stoffwechsels. Die Forsythie schenkt ätherische, kräftigende, lebenserweckende Impressionen.“[7]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hochspringen nach: 1,0 1,1 1,2 Mei-chen Chang, Lien-ching Chiu, Z. Wei, Peter S. Green: Oleaceae.: Forsythia, S. 279–280, textgleich online wie gedrucktes Werk. In: Z. Y. Wu, P. H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 15 – Myrsinaceae through Loganiaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1996, ISBN 0-915279-37-1.
  2. Jiao J, Gai QY, Wei FY, Luo M, Wang W, Fu YJ, Zu YG: Biodiesel from Forsythia suspense [(Thunb.) Vahl (Oleaceae)] seed oil., Bioresour Technol. 2013 Sep;143:653-6, PMID 23816358.
  3. Zhaoyi Wang, Qing Xia, Xin Liu, Wenxue Liu, Wanzhen Huang: Phytochemistry, pharmacology, quality control and future research of Forsythia suspensa (Thunb.). Vahl: A review. In: Journal of Ethnopharmacology. Band 210, Januar 2018, S. 318–339. (Online)
  4. Infodienst Weihenstephan April 2005: Neue Forsythien-Sorten für kleine Gärten. In: Fachhochschule Weihenstephan. Archivlink, abgerufen am 6. April 2025.
  5. Gartencast. Naturnahe Alternativen zur Thujahecke. In: lwg.bayern.de. Artikel vom 1. Februar 2023, abgerufen am 6. April 2025.
  6. Alicia Ullrich, Jessica Gabler: Forsythia x intermedia 'Beatrix Farrand'. Deutscher Name: Garten-Forsythie 'Beatrix Farrand'. In: botanischer-garten-hoexter.de. Abgerufen am 6. April 2025.
  7. Heinz Grill: Initiatorische Schulung in Arco. Band 1: Die Herzmittelstellung und die Standposition im Leben. Lammers-Koll-Verlag, 2001, ISBN 978-3-935925-72-3, S. 120 f.
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