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Version vom 27. August 2024, 15:03 Uhr
AuroraWiki möchte die Idee einer Wikipedia umsetzen, die das Wissen der Welt mit Gedanken aus geistiger Forschung zusammenführt. Herzlich Willkommen!
Idee zur Namensgebung
Aurora bezeichnet im normalen Sprachgebrauch poetisch die Morgenröte, hervorgerufen durch die aufgehende Sonne.
Jakob Böhme (1575–1624), geistig tief gegründeter deutscher Mystiker und Philosoph, nannte seine Erstveröffentlichung und Hauptwerk Aurora oder Morgenröte im Aufgang und bezeichnete mit dem Titel die Qualität, wenn geistige Gedanken in die irdische Welt hineinfinden.
Es ist bekannt, dass sein Buch Aurora durch den Sprachausdruck und die Tiefe der Worte über Jahrhunderte auf andere Personen und große Geister wie Goethe oder Novalis eine inspirierende innere Wirkung entfaltete. Treffend charakterisieren dies die folgenden Worte über Jakob Böhme:
- „Im beständigen Ringen um Versinnlichung des Übersinnlichen und um Ausdruck für das Unerhörte gewinnt er eine energische Plastizität, eine kraftvolle Originalität […]. Vor allem aber vermag diese Sprache den Leser selbst zu entzünden, zu begeistern, den dort gestalteten, sich ringend immer neu gestaltenden Geburtsprozess in ihm selbst auszulösen, zu erwecken, zu verwirklichen.“[1]
Der Wert solcher Worte und Schriften für die Entwicklung anderer Menschen ist also groß und bedeutsam. Bereits vor Jakob Böhme gab es Personen, die dazu fähig waren, sie traten nach seiner Zeit in die Erscheinung – bis hinein in unsere Gegenwart – und es wird sie auch in Zukunft geben.
Rudolf Steiner
Einer dieser Persönlichkeiten war Rudolf Steiner (1861–1925), bekannt als Begründer der Anthroposophie. AuroraWiki, obwohl kein anthroposophisches Projekt, möchte bewusst von seiner Person und seinem Werk ausgehen.
Seine Gedanken scheinen heute noch nicht jene verwandelnde und den Menschen transformierende Kraft entfalten zu können, die eigentlich in ihnen angelegt ist. Es gibt viele anthroposophische Projekte, Zweige und Bemühungen und doch sind in Kreisen der Anthroposophie Stagnation und Zersplitterung zu beobachten. Viele Anthroposophen „wissen“, was Rudolf Steiner zu diesem oder jenem Thema gesagt hat. War sein tiefstes Anliegen aber nicht vor allem die Verwandlung des Menschen? Beispielsweise sollte ein Lehrer nicht nur „gelernt“ haben, sondern bis zu einem gewissen Grade auch eine innere Entwicklung durchgemacht haben. Der Pädagoge „muss sich innerlich verwandelt haben“.[2] Was wäre notwendig für diese Verwandlung, für diese authentische Synthese von Geist und Mensch?
Richten wir dazu unsere Aufmerksamkeit auf eine Aussage von ihm:
- „Nun, wir mögen noch so schöne Ideen aufnehmen aus der Anthroposophie, aus dieser Kunde von einer geistigen Welt, wir mögen theoretisch durchdringen alles dasjenige, was von uns vom Äther-, Astralleib und so weiter gesagt werden kann, wir verstehen dadurch noch nicht die geistige Welt. Wir beginnen das erste Verständnis für die geistige Welt erst zu entwickeln, wenn wir am Seelisch-Geistigen des andern Menschen erwachen.“[3]
Im ersten Teil dieses Zitats gibt Rudolf Steiner den Hinweis, dass seine Inhalte, wenn sie intellektuell theoretisch aufgenommen werden, noch kein Verständnis der geistigen Welt hervorrufen. Ein erstes Verständnis für die geistige Welt entwickle sich hingegen durch das Erwachen am Seelisch-Geistigen des Gegenübers. Ganz direkt und einfach gelesen muss das auch für ihn gelten:
Hinter all den Schilderungen und Weisheiten der umfangreichen Gesamtausgabe seiner Werke (GA) steht die Person Rudolf Steiner selbst. Er hat diese errungen und verfügbar gemacht. Ohne ihn und sein Lebenswerk gäbe es keinen einzigen seiner Gedanken und auch keine Kraft, die jetzt aus den geistigen Welten weiter inspirierend wirkt. Das Werk ist ohne seine Person nicht zu denken. Schließt man seine Person aus, raubt man gewissermaßen dem Werk seinen Kern oder seine Kraft. Nimmt man seine Gedanken rein intellektuell als Wissen, wird der Mensch ebenfalls nicht am Seelisch-Geistigen des andern Menschen erwachen.
Intellektuell aufgenommene Gedanken aus seinen Schriften und Vorträgen – das gilt auch für die Gedanken anderer Geistforscher – beinhalten im Dialog naturgemäß immer einen mehr oder minder großen Wahrheitsanspruch. „Steiner hat gesagt!“, „Sivananda hat gesagt!“, „Jesus hat gesagt!“, es ist egal, auf welche Quelle man sich bezieht. Für den Dialogpartner ist dies unangenehm und es ist auch unangemessen, denn er erlebt ein unangebrachtes Willenselement, das auf ihn einwirkt.
Nicht trennend, sondern verbindend wirkt diese Qualität von Gedanken hingegen, wenn der Menschen durch sie eine Verwandlung erfahren hat, wenn eine seelische Empfindung zum Inhalt geboren wurde und er nun fähig ist, im Gespräch lebendig und sensibel für das Gegenüber die Worte zu formulieren. Er ist in der Lage, ein Bild zum Inhalt zu erschaffen, das frei, nicht bedrängend und nicht missionierend vor dem Anderen steht.
Charakteristik inspirativer Literatur
Kraft zur Verwandlung und Entwicklung des Menschen
„Am Seelisch-Geistigen des andern Menschen erwachen“ bedeutet also auch, mit einer verwandelnden Kraft in den Gedanken Rudolf Steiners zu rechnen. „Erwachen“ sei hier nicht nur im heute üblichen Sinn gedeutet, sondern im Sinne einer inneren Aktivität, einer Initiative des seelischen Lebens, die diesen Gedanken aktiv entgegengeht, die Denkgewohnheiten auch auflösen und durch bessere Ideale gemäß bestehender geistiger Gesetzmäßigkeiten ersetzen kann. Erwachen in diesem Sinne erfordert Kraft zur Konzentration auf einen Gedanken, Mut zu Neuem und die Aufgabe mancher Bequemlichkeiten des Gemüts.
Wo es möglich ist und entsprechende Gedanken zur Verfügung stehen, werden die Artikelthemen auch in Verbindung zu Aussagen weiterer Philosophen, Eingeweihter und weisheitsvoller Geistforscher der Vergangenheit und der Gegenwart gebracht werden. Auf diese Weise möchte AuroraWiki interessierten Menschen gute Grundlagen zur eigenen Erkenntnisentwicklung und Wahrheitsannäherung zur Verfügung stellen.
Bei rechtem Umgang mit geistig inspirierten Gedanken erfolgen vielfältigste aufbauende und die Gesundheit verbessernde Prozesse. Die individuelle Zukunftshoffnung erfährt eine Morgenröte und da eine geistige Verwandlung immer authentisch ist, wird sie aufbauend auf das persönliche Umfeld und sogar auf unsere gegenwärtige Kultur wirken. Sie wird Friedensprozesse stärken. Der entwicklungsfreudige Umgang mit inspirativen Gedanken erfordert einige Sorgfalt, Informationen und Schulung.
AuroraWiki widmet diesem rechten Umgang entsprechende Artikel – siehe z. B. Svadhyaya (Studium der Schriften) – und bietet auch Kurse an. Diese sind zu finden unter „Angebote“ in der linken Spalte unter dem Navigationsmenü.
Notwendigkeit der Verbindung zu Erkenntnissen der Wissenschaft
AuroraWiki möchte die Aussagen von geistigen Forschern in Verbindung bringen zu den Erkenntnissen der Wissenschaft. Rudolf Steiner vertrat beispielsweise die Ansicht, dass sich Geistesforschung und Naturwissenschaft begegnen müssen und zwar beide jeweils von ihrer spezifischen Seite her. Dabei gebrauchte er das eindrückliche Bild, dass sie sich treffen werden wie Arbeiter, die einen Tunnel graben und bei guter Orientierung von beiden Seiten kommend in der Mitte zusammentreffen. Die wahre Wirklichkeit würde man finden, indem man von der Natur und vom Geiste her in entgegengesetzter Linie zusammenarbeitet, bis die zwei Richtungen zusammenkommen.[4]
Zwei Beispiele für diese Notwendigkeit:
- Die Wahrnehmung und Einschätzung des Lebenswerks eines Menschen kann sich unterscheiden von dem, wie die Seele dieser Person nun in den nachtodlichen geistigen Welten fühlt. Es kann z. B. sein, dass sich die Seele durch die Sichtweise der Hinterbliebenen behindert oder gebunden fühlt und sich nichts sehnlicher wünscht, als dass sie in ihrem wahren Anliegen gesehen wird. Ein Beispiel hierfür ist Tirumalai Krishnamacharya.
- Die genaue Untersuchung und sinnliche Wahrnehmung irgendeines Phänomens in der Welt, sei es ein Berg, eine Pflanze oder ein Tier, ist wichtig. Wenn auf dieser Basis nun Gedanken aus geistiger Forschung, die das angeschaute Objekt betreffen, hinzugenommen werden, entwickelt der Mensch mit der Zeit eine universellere Sicht auf das Objekt. Es entsteht eine tiefere wahrere eigene Beziehung zur Sache. In der Kategorie Natur finden Sie Artikel mit geistigen Gedanken beispielsweise zum „See“, „Berg“ und zu einzelnen Bergpflanzen.
Geistige Gedanken offenbaren natürliche Gesetzmäßigkeiten des Lebens
Aus dem Geistigen mit ganzer Wachheit und vollbewusstem Ich herausgearbeitete Gedanken sind universell, da sie die „Uridee“ (Platon) oder das Wesen einer Sache beschreiben. AuroraWiki vertritt den Standpunkt, dass sie eine grundlegende Gültigkeit für alle Menschen haben können. Geht das einzelne Individuum diesen Gedanken entgegen, können sie ihre verwandelnde Kraft entfalten. Hierin wurzeln Qualitäten der Versöhnung, der Verbindung und damit die Überwindung von Meinungsverschiedenheiten, von Streitigkeiten unter Konfessionen, Glaubensrichtungen, Religionen oder zwischen verschiedenen Stilformen in der Meditation und im Yoga. Geistige Gedanken offenbaren natürliche Gesetzmäßigkeiten des Lebens, in die wir Menschen eingebunden sind.
AuroraWiki möchte in diesem Sinne zu einer „Morgenröte“ beitragen, die bei jedem interessierten Menschen anbrechen kann. Wie die Sonne nach Anbruch des Tages weiter zum Zenit aufsteigt, so ist es möglich, dass der Mensch selbst zu einer Sonne wird und wärmend, Leben gebend und gestaltend auf andere Menschen und Lebewesen, auf die Natur, auf die Verstorbenen und auf die geistigen Welten ausstrahlt.
Siehe auch → Über AuroraWiki
Einzelnachweise
- ↑ Aurora oder Morgenröte im Aufgang. Artikel auf Wikipedia, abgerufen am 2. Juli 2024.
- ↑ Rudolf Steiner: Die Erkenntnis des Übersinnlichen in unserer Zeit. GA 55, S. 136 f.
- ↑ Rudolf Steiner: Anthroposophische Gemeinschaftsbildung. GA 257, S. 116.
- ↑ siehe Rudolf Steiner: GA 69a, S. 268 f oder GA 72, S. 130.
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