Weinreben

A blühender, B fruchtender Zweig in natürl. Größe; 1 geschlossene und 2 aufgeblühte Blüte mit abgehobener Krone, vergrößert; 3 Blüte ohne Krone, desgl.; 4 Staubgefäße, desgl.; 5 Pollen, desgl.; 6 Stempel im Längsschnitt, desgl.; 7 derselbe im Querschnitt; 8 u. 9 Frucht im Längs- und Querschnitt, natürl. Größe; 10 Same, desgl.; 11 derselbe von verschiedenen Seiten, vergrößert; 12 u. 13 derselbe im Längsschnitt, von verschiedenen Seiten, desgl.; 14 derselbe im Querschnitt.
Die Weinreben (Vitis), oder Reben genannt, sind eine Pflanzengattung in der Familie der Weinrebengewächse (Vitaceae). Die etwa 60 Arten besitzen eine weite natürliche Verbreitung auf der Welt. Die Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera) wird in vielen unterschiedlichen Rebsorten zur Weinherstellung weltweit in passenden Klimagebieten (Weinbaugebiete) kultiviert.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Weinreben-Arten wachsen als immer- oder sommergrüne, kletternde Sträucher oder Lianen. Ihre Borke löst sich in Längsstreifen ab. Die meist zweigabeligen Rankenäste besitzen keine Haftscheiben und setzen gegenüber den Laubblättern an. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind gestielt. Die Blattspreiten sind einfach, gelappt oder manchmal handförmig zusammengesetzt. Die Nebenblätter fallen meist früh ab.
Generative Merkmale

Die Weinreben-Arten sind zwittrig und monözisch, oder getrenntgeschlechtlich-diözisch. Meist stehen viele Blüten in länglichen, rispigen oder thyrsenförmigen Blütenständen, botanisch falsch auch Trauben genannt, zusammen. Die Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind winzig und stehen napfförmig zusammen. Die fünf Kronblätter sind an der Spitze verwachsen und heben sich beim Aufblühen als Ganzes mützenartig (Calyptra) ab. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Am Grund des Fruchtknotens ist ein Diskus vorhanden, der auffällig und fünflappig oder ringförmig ist. Der Fruchtknoten besitzt zwei Fächer mit je zwei Samenanlagen. Der kurze, schlanke, konische Griffel endet in einer etwas erweiterten Narbe.
Die Fruchtstände der Weinreben sind die Weintrauben, die aus vielen einzelnen Früchten, den Weinbeeren, bestehen. Die Weinbeeren sind fleischige, kugelige Beeren, die zwei bis vier Samen enthalten. Die harten, verkehrt-eiförmigen, verkehrt-eiförmig-elliptischen bis birnförmigen Samen enthalten im Querschnitt M-förmiges Endosperm.
Systematik und zur Verbreitung
Die Erstveröffentlichung der Gattung Vitis erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 202–203. Als Lectotypus wurde 1913 Vitis vinifera L. durch N. L. Britton und A. Brown in Ill. Fl. N.U.S., 2. Auflage, 2, S. 505 festgelegt.[1] Synonyme für Vitis L. sind Ampelovitis Carrière, Muscadinia (Planch.) Small, Spinovitis Romanet du Caillaud und Spinovitis Carrière nom. inval.[2]
Der Schwerpunkt der natürlichen Verbreitung liegt in den gemäßigten Regionen der Nordhalbkugel. Die Gattung kommt aber auch in den Tropen und Subtropen von Asien, Afrika und Polynesien vor. Zentren der Artenvielfalt sind China und das östliche Nordamerika. In China kommen 37 Arten vor, davon 30 nur dort.
Die Gattung Vitis wird in zwei Untergattungen gegliedert mit etwa 60 Arten:
- Untergattung Muscadinia Planch.: Sie enthält zwei oder drei Arten, die nur in der Neuen Welt vorkommen.
- Untergattung Vitis (Syn.: Euvitis Planch.), siehe unter Euvitis die weitere Gliederung der Untergattung: Sie enthält etwa 58 Arten.
→ Für nähere Informationen zu den verschiedenen Arten der Untergattungen siehe den Artikel Weinreben in Wikipedia.
Weinrebe als Heilpflanze
Edward Bach nahm die Weinrebe, englisch „Vine“, in seine Bach-Blütentherapie auf. Sie ist nach ihm die „Dominanzblüte“ und unterstützt Menschen, sich angemessener zu verhalten, wenn man andere ständig schulmeistert und seinen Willen in jedem Fall durchsetzen will.[3]
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Signatur oder geistige Bedeutung
In meditativen Worten beschreibt Heinz Grill die Ergebnisse seiner geistigen Forschung zum Weinstock und zur Weinrebe mit den Trauben:

Der Wein und seine geistige Bedeutung[4]
„Der Wein mit seinen Trauben ist ein Sinnbild für das Süße,
eine Süße mit einer seelenwarmen Besonderheit
enthält sie das zarte erdgerichtete Herbe.
Der Saft ist eine Quelle der lebendigen Nahrung,
die für den Körper eine weiche Erdung schenkt.
Er wirkt festigend durch seinen Kalk und plastizierend auf das Gewebe.
Die Trauben aber schenken nahezu das Bild des Trostes,
denn der süße Saft aus den reifen Beeren
schenkt eine Erinnerung an die gemeinsame Ich-Einheit allen Menschseins.
Die Reben des Weinstockes sind wie ein Gerüst und wie eine Erde,
sie sind wie der wilde zerklüftete Ort, an dem Zerrissenheit und Leidenschaft seit jeher tobt.
Aber die Blätter des Weinstockes schenken ein Bild der Ruhe und des Heimatlichen.
Die Trauben aber tragen die reiche Sonnenfülle zu uns Menschen
und rufen eine Erinnerung für das ewige Gemüte wach,
denn der Saft der Beeren ist lustvoll, herzhaft und bittet förmlich nach der ewigen Seligkeit.
Die Signatur des Weinstockes ist die des hohen Jupiters,
der für Freundschaft, Edelmut, Religion und Selbstbewusstsein spricht.
Der Jupiter liebt alle schöne Kultur und das gute Menschsein.
Wir Menschen lieben den vergorenen Saft des Weinstockes
und neigen uns sinnenfreudig und trunken der Freude hin.
Unwissend, in Gedanken erdverhaftet, sind wir Teil der Liebe.
Gott segnete den süßen Saft
und gab ihm eine würdevolle Stellung im Pflanzenreich,
und dies unabhängig von dem, was wir Menschen aus ihm gewinnen.
Dem Wein schmecken die Sinne in der Landschaft,
damit wir in unserem verlorenen, gespaltenen Erdendasein
die empfindsame Sinnesfreude im Blute und durch das Blut empfangen.“
Literatur
- Hui Ren, Jun Wen: Vitis, S. 210 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 12 – Hippocastanaceae through Theaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 19. November 2007, ISBN 978-1-930723-64-1. (Abschnitte Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
- S. Nazimuddin, M. Qaiser: Vitis in der Flora of Pakistan. In: efloras.org.
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6. (für Merkmale)
- Walter Hillebrand, Heinz Lott, Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten, 13. Auflage, Fachverlag Dr. Fraund GmbH, Mainz 2003, ISBN 3-921156-53-X. (für Systematik)
Weblinks
- Literatur von und über Weinreben im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Weinbau und Reben in der Flora Mitteleuropas. Ein online-Lehrbuch. In: uni-hohenheim.de. Archivlink, abgerufen am 4. April 2025.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Vitis. In: tropicos.org.Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- ↑ Vitis. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ Vine. Vine – Die Dominanzblüte. In: doc-nature.com. Abgerufen am 4. April 2025.
- ↑ Heinz Grill: Der Hüter der Schwelle und der Lebensauftrag. Reihe: Initiatorische Schulung in Arco. Band IV. 2. Auflage. Lammers-Koll-Verlag, 2007, ISBN 978-3-935925-69-3, S. 129–131.
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